13.06.2013

Vortrag Peter Kubelka: Die essbare Metapher

Donnerstag, 20. Juni 2013, 19 Uhr, Aula der HBKsaar


Der Speisenbau als Ursprung von Technik, Kunst und Wissenschaft

Ein Vortrag mit nichtverbalen Beispielen

 

Was hat die Karotte mit der kulturellen Entwicklung der menschlichen Zivilisation zu tun? In welchem Zusammenhang stehen Erdbeeren und der wissenschaftliche Fortschritt? Besteht gar eine Verbindung von Würfelzucker und der Bildenden Kunst und kann das Weizenbrötchen eine Auswirkung auf die Technik der vergangenen Jahrhunderte haben?

Mit solchen Fragen beschäftigt sich der 1934 in Wien geborenen Künstler und Experimentalfilmer Peter Kubelka in seinem ungewöhnlichen Vortrag mit nichtverbalen Beispielen an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Anhand von vor Ort gekauften Lebensmitteln erläutert Kubelka die nicht unmittelbar in Erscheinung tretenden Zusammenhänge von Speisenanbau mit Technik, Kunst und Wissenschaft. Dabei gelangt er auf unterhaltsame, anschauliche und kenntnisreiche Weise zu überraschenden Ergebnissen, die ebenso erstaunlich wie auch nachvollziehbar sind.  

 

Peter Kubelka zählt zu den weltweit bedeutendsten Künstlern des unabhängigen Films. Seine metrischen Filme Adebar (1957), Schwechater (1958) und Arnulf Rainer (1960) stehen am Beginn der internationalen Entwicklung zum strukturellen Film. Bereits in den späten 1950er Jahren organisierte Kubelka Filmveranstaltungen für die Internationalen Kunstgespräche der Galerie (nächst) St. Stephan in Wien, 1964 gründete er mit Peter Konlechner das Österreichische Filmmuseum. 1970 war Peter Kubelka Mitbegründer der Anthology Film Archives in New York, wo er erstmals sein Konzept des Invisible Cinema verwirklichen konnte und als Mitglied der Auswahljury für den Filmzyklus "Essential Cinema" fungierte.

1978 baute er die Filmabteilung an der Städelschule in Frankfurt am Main auf, ab 1980 wurde dort der Lehrstuhl für Film in "Film und Kochen als Kunstgattung" umbenannt. Von 1985 bis 1988 war Peter Kubelka Rektor der Städelschule. 1980 erhielt Peter Kubelka für sein Gesamtwerk den Großen Österreichischen Staatspreis, 2005 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. 2006 ernannte ihn die FIAF (Féderation International des Archives du Film) zu ihrem Ehrenmitglied.  

 

Der Vortrag wird veranstaltet vom Europäischen Zentrum für Promenadologie Völklingen an der HBKsaar und der Bauhaus Universität Weimar, die in diesem Semester ein Kooperationsprojekt zum Thema "Lucius Burckhardt und die Promenadologie" durchführen.

 

HBKsaar_einladung_vortrag_kubelka.pdf170 K