18.10.2011

Ulrike Rosenbach erhält Künstlerinnenpreis des Landes NRW 2011

Ehemalige Professorin der HBKsaar wird in der Sparte Performancekunst für ihr Lebenswerk geehrt



Die Künstlerinnen Ulrike Rosenbach und Agnes Meyer-Brandis erhalten den mit insgesamt 15.000 EUR dotierten Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, der in diesem Jahr in der interdisziplinären Kunstform Performance ausgeschrieben wurde.

 

Ulrike Rosenbach, 1943 geboren, lehrte von 1989 - 2002 an der HBKsaar im Bereich Neue Künstlerische Medien. Ihre Lehrtätigkeit umfasste die Arbeitsgebiete Performance/ Aktion, Mediainstallation/ Videoskulptur und Fotokunst. Von 1991 - 1994 war sie zudem Rektorin der Hochschule.

 

"Ulrike Rosenbach gilt als die Pionierin der feministischen Performance in Deutschland. Ihre symbolgeladenen, eindringlichen, oft archaisch anmutenden Aktionen gaben der Performancekunst wichtige Impulse", sagte Kulturministerin Ute Schäfer im Rahmen der Preisverleihung am 15. Oktober im Museum Schloss Moyland. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis würdigt das Lebenswerk der Performancekünstlerin.

"Ich freue mich, dass mit Ulrike Rosenbach eine Künstlerin den Preis erhält, die als eine der ersten Künstlerinnen in den 70er Jahren die Rolle der Frau thematisiert, mit ihrer Kunstkritik am althergebrachten Weiblichkeitsbild geübt und dem ein neues Selbstverständnis aus feministischer Sicht gegenüber gestellt hat. Zudem hat sie sich immer aktiv für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen im internationalen Kunstbetrieb eingesetzt", ergänzt Ministerin Barbara Steffens.

Durch den Einsatz von Live-Kameras bzw. Videoeinspielungen verlieh Ulrike Rosenbach ihren Performances eine damals völlig neue Bild­sprache. Ulrike Rosenbach stellte dabei tradierte Rollenbilder in Frage und brach mit idealisierten, klassischen Vorbildern. Dabei war ihr eigener Körper wichtigstes Ausdrucksmittel. Die Jury unter dem Vorsitz der Künstlerin Lili Fischer wählte die ehemalige Beuys-Schülerin Ulrike Rosenbach einstimmig zur diesjährigen Hauptpreisträgerin.


Der Künstlerinnenpreis wird alljährlich vom Land in einer anderen Sparte vergeben. Seit 1996 sind bereits folgende Bereiche thematisiert worden: Neue Medien, Drama, Komposition, Keramikkunst, Filmregie, Literatur, Fotografie, Popularmusik, Bildhauerei, Kamera, Illustration, Theaterregie, Choreographie, Malerische Positionen, Baukunst.

 

Foto: M. Töpfer