... stepping to the left – Arbeitstagung zu Tanz, Migration und Gemeinschaftsbildung
8.–9. Februar 2018, Aula der HBKsaar und öffentlicher Raum Saarbrücken
Ausatmen, ausbrechen, aushalten, auspusten, ausruhen ... überspringen
Die Entscheidung auszuwandern verlangt bestimmte Schritte, Körperhaltungen und Bewegungen. Bis ein Ziel erreicht ist, vergehen Monate, vielleicht Jahre. Und die Frage ist, ob das Ziel, einen neuen Lebensort zu finden, erreicht werden kann. Vielleicht besteht die Haltung der Migration in einem permanenten Sich-wieder-auf-den-Weg-machen-können.
In der Arbeitstagung „stepping to the left“ wollen wir uns mit verschiedenen Tanzformen, die aus Migrationsbewegungen entstanden sind (Tango, Capoeira, Hiphop) beschäftigen und nach der Rolle des Tanzes in der Migration fragen. Inwieweit werden in diesen Tanzformen durch Tanzschritte, bestimmte Migrations-Bewegungen zum Ausdruck gebracht? Welche Funktion und Bedeutung hat das Tanzen in der Migration? Wie ermöglicht das Tanzen die Konstitution einer Gemeinschaft in der Fremde? Wie entstehen durch das Tanzen transkulturelle Praktiken und transnationale Räume in den Migrationsgesellschaften? Inwieweit können wir aus diesen Tänzen Strategien gewinnen, um ein vielfältiges Europa zu gestalten?
Wir wollen uns nicht nur theoretisch mit der Rolle des Tanzens in der Migration und in der Konstitution von Gemeinschaften in der Migrationsgesellschaft befassen, sondern auch anhand praktischer Übungen, diverse Tanzschritte ausprobieren, um darüber reflektieren zu können. Ziel der Arbeitstagung wird es auch sein, neue Versuchschoreographien zu erproben.
Eintritt frei
Organisatoren:
Jun.-Prof. Dr. Amalia Barboza (Universität des Saarlandes) und Prof. Georg Winter (Hochschule der Bildenden Künste Saar), in Kooperation mit der Sektion Kulturwissenschaftliche Ästhetik der KWG.
Donnerstag, 8. Februar 2018
10–12 Uhr:
- Einleitung: Amalia Barboza, Georg Winter (Tanzbären-Syndrom)
- József Mélyi (Budapest): Ungarische Volkstanzbewegungen. Tanz, Film, Politik - Ein Rückblick auf das 20. Jahrhundert. Der Film Fényes szelek (Schimmernde Winde, 1968) von Miklós Jancsó
- Amalia Barboza (Saarbrücken): Über das Prinzip „Immer in Bewegung bleiben“: Ginga
12:30–13:30 Uhr: Mittagessen
13:30–17:30 Uhr: Vorträge, Workshops:
- „Tango in der Migration“ mit Naochika Sogabe (Ethnologe, Musiker und Tanzlehrer, Studio Sogabe, Saarbrücken)
- Capoeira und Forró mit Mestre Fofo und Daniela dos Santos Leite (von Abraçaê C. Frankfurt e.V.)
- HipHop mit Gengis Ademoski (Tänzer, Saarbrücken)
- Dabke mit Adnan Allouch (Dabke Tänzer, Saarbrücken)
- Diskussionsrunde
18 Uhr: Tanz- Flashmob in der Stadt (St. Johanner Markt)
20 Uhr: Abendessen in der Sur Picadas-Bar (Eisenbahnstraße 6, Saarbrücken) mit Tanzvorführungen
Freitag, 9. Februar 2018
10–13 Uhr: Workshops und experimentelle Choreographien:
- Kurdish folk dance / Shaikhani: Workshop mit Bahzad Sulaiman (Damaskus, Saarbrücken)
- Dynamik. Choreographien der Gemeinschaft: Mit René Reith (Hildesheim)
13–14 Uhr: Mittagsessen
14–17 Uhr: Experimentelle Choreographien im öffentlichen Raum:
- FENCE DANCE mit dem Planet Dance Ensemble und den Second Chance Vests mit Fréderic Ehlers
- Nemzeti Golyo Tánc - Nationale Kugeltänze auf dem Ludwigsplatz Saarbrücken. Europäische Choreographien, CDED Cultural Disasters Emergence Drill, Georg Winter und das Völklinger Ensemble
17–18 Uhr: Abschlussreflexion