28.10.2010

pilot projekt_10 - Klasse Christina Kubisch stellt in Düsseldorf aus

Ausstellungseröffnung am 5. November 2010, 19 Uhr


 

Vom 6. November bis 12. Dezember 2010 sind Arbeiten von HBKsaar-Studierenden der Klasse Christina Kubisch im Düsseldorfer Atelierhaus pilot projekt zu sehen.

 

Im 3. OG hat sich seit April 2008 der Verein pilot projekt für kunst e.V. unter der Leitung von Michael Müller etabliert. Der Verein wurde im November 2007 gegründet. Er soll ein Ort für aktuelle Kunst sein und will Kunstproduktion, Begegnung und Austausch, Experiment und Diskussion ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Präsentation internationaler und regionaler Positionen innovativer Gegenwartskunst. Gefördert werden soll die Auseinandersetzung mit ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen. Damit soll eine aktive Teilhabe an brisanten Diskursen der Gegenwart in Gang gesetzt werden. Jährlich finden vier Ausstellungen statt und jedes Jahr wird ein Gastkünstler für ein Atelierstipendium eingeladen. Die Ausstellungen werden von Vorträgen, Konzerten, Künstlergesprächen und anderen Formen der Auseinandersetzung begleitet.

 

das pilotprojekt_10 ist dem Thema Klangkunst gewidmet. Auge und Ohr sind in dieser Ausstellung gleichberechtigte Mitspieler.

Klangkunst experimentiert mit Klängen und Räumen, sie benutzt vielfach Alltagsgegenstände und sie spielt mit Situationen, die uns vielleicht visuell vertraut, akustisch aber ungewohnt und überraschen erscheinen.

Die 8 ausstellenden Künstlerinnen und Künstler Alexandra von Bassen, Sascha Dillmann, Sunmi Han, Daniel Henrich, Marcus Michael Käubler, Melanie Schulz, Peter Strickmann und Melanie Windl sind Diplomanden und Meisterschüler oder noch Studierende der HBK Saar im Fach audio-visuelle Kunst bei Prof. Christina Kubisch. Die Hochschule hatte 1994 als erste Kunsthochschule Deutschlands den Studienzweig Klangkunst eingeführt und auch ein eigenes Tonstudio gegründet.

Die Arbeiten, die zum großem Teil extra für den Raum Pilotprojekt entstanden sind, sind eigenständige Klangkunstarbeiten. Der Besucher kann sie spielerisch entdecken, ihnen lauschen und sichtbare und hörbare neue Zusammenhänge entdecken.

Zur Ausstellungserföffnung wird es eine Performance von Philpp Hawlitschek (d.i.y. miniatur-elektro-Schrott) und Peter Strickmann (Fundobjekte, Loop-Tapes) geben. Sie spielen eine kleinteilige, spröde Musik, welche in freier Improvisation und mit Ohrenmerk auf das direkte akustische Umfeld entsteht.

Zur Ausstellung

Alexandra von Bassen präsentiert die Ergebnisse ihrer langjährigen Klangerforschungen von Großstädten. Gemäß ihrem Motto: Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen ein“ (Lorenz Oken) erschafft die Künstlerin visuell strenge, akustisch aber vielfältige und differenzierte Arbeiten.

Sascha Dillmann setzt sich mit dem Genuß von Altbier auseinander . Die Zutaten werden gemischt, gekocht, gegärt und gefiltert, anschließend wird das obergärige akustische Gebräu in Flaschen abgefüllt.

Sunmi-Han geht in poetischer Weise der Frage nach: wer bin ich. Eine Frage, die sie als Koreanerin in einem europäischen Kulturkreis auf ganz spezielle Weise beantwortet.

Daniel Henrichs vier humanoide Skulpturen aus Klebeband unterhalten sich in fremdartigen Sprachen und stellen unser Verständnis von Kommunikation in Frage.

Marcus Michael Käubler reproduziert 1:1 japanische Schließfächer und verbindet dieses BIld mit den Klängen des im hinter dem Ausstellungsraum liegenden Fahrstuhls.

Peter Strickmann erforscht die Vergangenheit des Gebäudes, das einst das logo ORDNE UND FINDE MIT LEITZ trug. In entlegenen Ecken fand er versteckte Klänge und Objekte, die, in eine neue Ordnung gebracht, nun auf den Fensterbänken des Raumes zu sehen und zu hören sind.

Melanie Schulz zeigt in ihrem beeindruckendem Experimantalfilm den vergeblichen Kampf einer Tochter um die Vaterliebe. Der Film wird maßgeblich auch vom Klang Musik bestimmt,den von der Künstlerin zum größten Teil selbst produziert hat.

Melanie WIndl beschäftigt sich mit der Odyssee , die sie in einer zeitgenössischen Version mit Skulptur, Film und Klang interpretiert.Die audiovisuellen Techniken gehen dabei eine überraschende Symbiose ein.

 

 

Eröffnung: Freitag, 5. November 2010, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 6. November bis 12. Dezember 2010

Öffnungszeiten: Samstag 14–18 Uhr, Sonntag 14–16 Uhr und nach Vereinbarung

 

pilot projekt für kunst e.v.

Walzwerkstraße 14

40599 Düsseldorf

www.pilotprojekt.org