23.09.2008

"Performance Stills" auf der Photokina

im Ausstellungsbereich "Visual Gallery", in Halle 1 der Koelnmesse 23. bis 28. September 2008


Performance Stills  

 

Ein Projekt im Bereich Neue Medien, Performance/Fotografie an der HBK Saar, 2008

 

Leitung: Else Gabriel, Professorin für Performance/Video, sowie Ingeborg Knigge und Jutta Schmidt, technisch-künstlerische Leitung des Fotografiebereiches der HBKsaar 

 

Eine künstlerische Performance ist u.a. dadurch gekennzeichnet, dass sie situationsbezogen, handlungsbetont und vergänglich ist. Außerdem ist der ausführende Künstler Initiator und zugleich Teil des Kunstwerks selbst. Von einer Theateraufführung kann man eine Performance dadurch abgrenzen, dass sie oft nur einmal durchführbar ist und dass der Künstler (meist) als er/sie selbst agiert und nicht als Darsteller einer anderen Person. Performances werden traditionell live und vor Publikum aufgeführt. Die Wahl eines besonderen Ortes außerhalb einer Bühne oder eines Museums, kann es notwendig machen, dass eine Performance nur für eine Kamera inszeniert wird und die so entstandenen Aufnahmen als Kunstwerk präsentiert werden.  Wir haben uns als Ort für unser Performanceprojekt das Haus der Gesundheit in Saarbrücken ausgewählt. Es war in den 50er Jahren eines der ersten Hochhäuser des Saarlandes und kündete insofern von Aufbruch in die Moderne und Zuversicht. Nach nunmehr 50 Jahren unterschiedlicher Nutzung steht es vor einem kompletten Umbau und erscheint verlassen und verwaist, obwohl es noch immer teilweise für das städtischen Gesundheitswesen genutzt wird, stehen ganze Etagen bereits leer. Die sperrigen Qualitäten und die Historie einer uns heute so unspektakulären Immobilie zu ergründen und eine eigene Handlung entgegen zu setzen, ist unsere anspruchsvolle Aufgabe mit offenem Ausgang.  Die hier gezeigten Fotos sind Resultat eines künstlerischen Arbeitsprozesses einer Gruppe. Die Studierenden erarbeiten sich zunächst gemeinsam den historischen und architektonischen Hintergrund des Ortes. Darauf hin wählt jeder Einzelne einen bestimmten Raum im leer stehenden Teil der Immobilie aus. Dort findet jeweils die Performance statt, die der/die Studierende aus den Erkenntnissen der Recherche, der ortseigenen Atmosphäre und der persönlichen Wahrnehmung heraus entwickelt hat. Wir halten die jeweilige Performance in einem hochaufgelösten Foto fest. Auf diese Weise entstehen fotografische Essenzen der vom Einzelnen erarbeiteten Aktion. Wir fügen diese zu einer Fotoserie zusammen und machen somit diesen vergessenen Ort vielschichtig wahrnehmbar.