09.02.2012

Neuerscheinung: "Fucking Space - Arbeiten am Raumbegriff"

Publikation anlässlich des gleichnamigen Symposiums zum Phänomen Raum


 

Vom 29. bis 31. Juli 2011 fand das Symposium "fucking space - Arbeiten am Raumbegriff" in den Räumen des S_A_RProjektbüros in der Dependance der HBKsaar im Weltkulturerbe Völkinger Hütte statt. Veranstalter war das Urban Research Institute in Zusammenarbeit mit dem S_A_R Projektbüro der HBK Saar und der AdBK Nürnberg, unterstützt vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Die Publikation fasst die unterschiedlichen theoretischen und künstlerisch-praktischen Symposiumsbeiträge aus den Blickwinkeln der verschiedenen Disziplinen Ethnologie, Soziologie, Verkehrswissenschaft, Philosophie, Architektur und Bildender Kunst zusammen.

 

Der Raum. Er ist real und virtuell, er tritt als Universum oder Wohnzimmer in Erscheinung; er ist Anlass für gesellschaftliche und private Entwürfe, Auslöser für Ängste und Konflikte. Durch ihn aufgeworfene Probleme provozieren politische, städteplanerische und künstlerische Lösungsansätze. Er ist Spielplatz und Arena, Sphäre und Territorium, er lässt sich unterteilen, strukturieren, ordnen, kultivieren oder brach legen. Je länger man über ihn nachdenkt und sich mit ihm beschäftigt, um so deutlicher zeigt sich seine Amöbenhaftigkeit: Aus einer seiner Falten drängt sich stets die Frage nach der Realität.

 

Das Interesse des Urban Research Institutes gilt der Erforschung von Raum mit Hilfe verschiedener Perspektiven, empirischer Versuchsanordnungen und Übungen. Gerade jedoch durch die intensive Arbeit mehren sich die Zweifel am Raum: Es wird geradezu unmöglich, mir einiger Gewissheit etwas über den Raum zu sagen: Fucking space!

Das Hinterfragen einer solch programmatischen Aussage erfordert Perspektiven und Erklärungsmodelle unterschiedlicher – auch kunstferner – Disziplinen. Vor diesem Hintergrund initiierte das Urban Research Institute ein Symposium, das die widersprüchlichen Aspekte von Raum bündeln und verhandeln sollte. Dazu wurden ausdrücklich Vertreter verschiedenster Disziplinen eingeladen, ihren eigenen Blickwinkel auf das Phänomen Raum einzubringen.

 

Das Urban Research Institute erarbeitet Methoden und Werkzeuge, entwickelt Strategien und Handlungsformen zur aktiven Gestaltung gesellschaftlicher Zustände. Der Zustandsraum einer Gesellschaft ist in ständiger Veränderung. Eine relevante Beteiligung verlangt Beweglichkeit, interdisziplinäres Arbeiten, die Arbeit an 1:1 Modellen, künstlerisches Forschen – projekt- und praxisorientiert. Das Urban Research Institute wurde von Georg Winter an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg gegründet. Seit 2007 besteht das Institut als offenes Forschungsteam unabhängig universitärer Verwaltungsstrukturen, unter Beibehaltung enger Beziehungen zu vielen Hochschulen.

 

S_A_R (Stadt, Aktion, Recherche) steht als Kürzel für das im Oktober 2007 in der Dependance der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Handwerkergasse im Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“, gegründete Projektbüro. Als Erweiterung des Lehrstuhls Bildhauerei / Public Art (Prof. Georg Winter) in Völklingen ist das Projektbüro in Anlehnung an die internationalen Rettungskräfte SAR – „search and rescue“ – eine Ambulanz, eine Messstation, eine Einsatzzentrale. Das S_A_R Projektbüro sieht seine Aufgabe in der Frage nach gesellschaftlich relevanten Arbeitsfeldern für künstlerische Vorhaben und Methoden, deren inhaltliche Recherche, Koordination und Realisierung.

 

 

Fucking Space

Arbeiten am Raumbegriff

Publikation anlässlich des gleichnamigen Symposiums

Symposium: 29.-31. Juli 2011, Räume des S_A_R Projektbüros/ Dependance der HBKsaar im Weltkulturerbe Völkinger Hütte

Hrsg.: Urban Research Instiute

Saarbrücken 2012

99 Seiten

ISBN 978-3-8442-1387-4

 

Abbildung rechts (c: Mirjam Bayerdörfer)

Blick in die Handwerkergasse des Weltkulturerbes Völklinger Hütte/ auf die Symposiumsräumlichkeiten