09.06.2009

Julia Oschatz

Vortrag und Videopräsentation zum eigenen Werk Dienstag, 16.06.2009, 18 Uhr, Aula HBKsaar


 

In der Kunstwelt ist der Name Julia Oschatz längst nicht mehr unbekannt. Die 1970 in Darmstadt geborene Künstlerin studierte an der Städelschule in Frankfurt und der Hochschule für Gestaltung Offenbach, machte dort 1998 ihr Diplom und kann seitdem auf zahlreiche Preise, Studienaufenthalte und Ausstellungen in Museen, Kunstvereinen und Galerien zurückblicken. Überall faszinierte und überzeugte sie mit ihren sprechenden Bildern und theatralisch inszenierten Erlebniswelten, indem sie die  Ausstellungsräume in multimediale Aktionsräume transformierte.


Als Julia Oschatz letztes Jahr das erste Mal in den USA ausstellte, war die ›New York Times‹ begeistert, dass es endlich eine Künstlerin in der erfolgreichen deutschen Maleravantgarde gebe. Nicht nur die Malerei der ›Leipziger Schule‹, auch raumgreifende, unterschiedlichste Medien nutzende, von ausufernder Erzählfreude geprägte Universen sind eine eher von Männern besetzte Kunstform.
Kritisch wird von der Renaissance eines genialisch-individualistischen, männlich geprägten Künstlerbildes gesprochen, wenn die ausufernden Szenarien von John Bock, Jonathan Meese oder Andreas Hofer mit ihrer teilweise märchenhaften Phantastik auch eine gewisse Weigerung ausstrahlen, sich den pragmatischen Ansprüchen der Erwachsenenwelt zu fügen.

Dass Julia Oschatz' medial vielfältiges Werk weniger expressiv-theatralisch daherkommt, dafür von einer verhaltenen Poesie und leisen Ironie geprägt ist, könnte dazu verleiten, hier eine ›weibliche‹ Gegenposition zum lautstärkeren Gehabe vieler männlicher Kollegen zu konstruieren.

 

 

Die Künstlerin steht für Lehrgespräche zur Verfügung.


www.juliaoschatz.com