23.06.2010

Irene Anita Bisang: Werkvortrag zur eigenen künstlerischen Arbeit

Dienstag, 13. Juli 2010, 18 Uhr Aula


 

Irene Bisang, geb. 1981 in Rothenburg bei Luzern (CH), lebt in Berlin, hat von 1997 bis 1998 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern den Vorkurs besucht. Nach einem Zwischenjahr in Schweden und nach dem Grundstudium an der HGK in Luzern entschloss sie sich im Jahr 2000 nach Leipzig zu gehen, um bei Arno Rink und später bei Neo Rauch Malerei zu studieren. Bei letzterem schloss sie 2009 als Meisterschülerin ab. Der Entscheid für die Hochschule in Leipzig lag in ihrem Interesse für eine Art von narrativer Malerei begründet, für die sie in Luzern keine Inspiration und Förderung fand. Die Konfrontation mit der inzwischen berühmten „Leipziger Schule" und der direkte Kontakt mit deren berühmtestem Repräsentanten Neo Rauch sollte sich als äußerst förderlich erweisen. Irene Bisang hat eine eigene Bildsprache gefunden, die sich sowohl durch eine große Intimität auszeichnet als auch den Humor einschließt. Dabei changieren die gestalterischen Techniken zwischen kleinmeisterlicher Virtuosität und comicartiger Nonchalance. Ihre Werke zeigen unscheinbare Augenblicke, die, dem Fotografieren verwandt, einen Moment einfrieren. Die Malerei ermöglicht ihr dabei eine Akzentuierung von Fokus und Stimmung, Details können betont oder verschleiert werden. In der Kombination von mehreren Werken zu Gruppen haben auch märchenhafte Szenerien den gleichen Stellenwert wie dem Alltag entnommene Sujets. Irene Bisang erschafft eine ganze Kosmologie von Bildwelten und setzt diese in verschiedensten, meisterhaft angewendeten Techniken um.

„Was die Arbeiten von Irene Bisang so überzeugend macht, ist ihre Glaubwürdigkeit, diese bis in die feinsten Regungen durchgestaltete Bildidee. Der malerische Duktus erfüllt ihre Figuren mit Leben: Sie atmen, sind sich selbst.“

Jean- Christophe Ammann