21.01.2010

Gregor Hildebrandt und Axel Geis

Künstlervorstellung und Vortrag der beiden Künstler am 29.01.2010, 16 Uhr, Aula HBKsaar


 

Gregor Hildebrandt, 1974 geboren in Bad Homburg, 1995-1999 Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 1999-2002 Hochschule der Künste, Berlin.

 

lebt und arbeitet in Berlin

 

Gregor Hildebrandt verfolgt mit großer Stringenz sein Konzept: Aus Bändern von Tonkassetten erstellt er Arbeiten auf Leinwand und Papier bis hin zu raumgreifenden Installationen. In formaler Hinsicht geschieht dies mit einer rationalen Strenge, die die Bezüge zur Minimal und Concept Art der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts eindeutig macht. Fragen der Bildherstellung, der Reduktion und der Serialität kommen zur Sprache ebenso wie die rohe Materialität, die die Schattierungen der schwarz-braunen Farbe zur Substanz werden lässt. Und doch ist dieser Verweis zu einfach. Als Antithese zur vordergründig minimalistischen Strenge tritt ein im Verborgenen schlummernder Romantizismus hervor. Das Herzstück ist dabei die Musik, die auf den Bändern gespeichert ist und im Zusammenhang mit dem jeweiligen Bild steht. Vornehmlich sind es Songs der 1980er und 1990er Jahre unterschiedlicher Genres, denen eine durchweg düstere, sentimentale Stimmung zu eigen ist. Narrative Elemente treten dem strengen Konzeptualismus zur Seite.

 

 

 

Axel Geis, 1970 geboren in Limburg / Lahn, 1991-1994 Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, 1993-2001 Akademie für Bildende Künste Mainz.

 

lebt und Arbeitet in Berlin

 

Im Zentrum der Malerei von Axel Geis steht die menschliche Figur, die seine Ölgemälde allein, zu zweit oder auch in aufwendig angelegten Gruppenbildnissen bevölkert. Als Motivpool dienen ihm vorwiegend Filme, aus denen er einzelne Charaktere, manchmal sogar ganze Szenen entnimmt. Nicht etwa klassische Porträts sind beabsichtigt, vielmehr werden die Vorlagenfiguren im malerischen Abstraktionsprozeß aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst, individuelle Züge verschleiert, Figuren und Köpfe wirken unfertig, Szenen erscheinen auf dem flächig undefinierten Hintergrund in bloß fragmentarischer Form. Insgesamt zeigt sich in dem Werk Axel Geis’ die Suche des Künstlers nach einer menschlichen Dimension hinter reproduzierten Bildern. Mit einem Schwerpunkt auf neuen Arbeiten gibt dieser Band einen ersten umfassenderen Überblick über die Arbeit dieses bemerkenswerten Künstlers der Gegenwart.

 

Info unter:

 

www.wentrupgallery.com