24.10.2016

Förderpreis Dr. Dieter & Ulrike Scheid für Bildende Kunst 2016

Preisträgerin: Maria Seitz, Preisverleihung im Rahmen der Eröffnung des Wintersemesters 2016/2017 am 24. Oktober 2016


Dr. Dieter Scheid und Ulrike Scheid mit der Preisträgerin Maria Seitz, Foto: Ingeborg Knigge

Maria Seitz: bandes passantes, 2106, Rauminstallation, Papierstreifen, Stahlplättchen, 23 m x 20 m x 3,50 cm

Im Rahmen der Eröffnung des Wintersemesters 2016/2017, am 24. Oktober 2016, wurde an der HBKsaar zum dritten Mal der „Förderpreis Dr. Dieter & Ulrike Scheid für Bildende Kunst“ vergeben.

Der mit 2.500 Euro dotierte Preis, der jährlich je eine herausragende Abschlussarbeit im Studiengang Freie Kunst an der HBKsaar auszeichnet, wurde von dem Sammlerehepaar Dr. Dieter und Ulrike Scheid gestiftet.

Eine Jury, der neben den Stiftern Dr. Mona Stocker, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Saarlandmuseums, Gabriele Langendorf, Professorin für Malerei und Zeichnung und Rektorin der HBKsaar sowie Ralf Werner, Professor für Bildnerische Grundlagen und der frühere HBKsaar-Professor Sigurd Rompza, angehörten, ermittelte als Preisträgerin Maria Seitz mit Ihrer Diplomarbeit „Licht – Schatten – Papier – Linie“, die noch bis zum 29. Oktober im Fasanerieweg 17, Saarbrücken, zu sehen ist.  

 

Der Förderpreis wurde von Dr. Dieter und Ulrike Scheid übergeben, die die Jury-Entscheidung wie folgt begründeten:

„Mit ihrer Arbeit ‚Licht – Schatten – Papier – Linie‘ hat Maria Seitz im Obergeschoss einer mittlerweile leer stehenden, früheren Textilfabrik im Saarbrücker Fasanerieweg 17 ein beeindruckendes künstlerisches Raumkonzept realisiert, das gleichermaßen als raumplastische Zeichnung wie auch als begehbar-installativer Kontext wirksam ist.

An parallel unter der Raumdecke verlaufenden Metallträgern sind in exakt-regelmäßigen und engen Abständen beidseitig herabhängende Papierbänder, wie sie für Kassenrollen verwendet werden, platziert. Die Bänder durchmessen nahezu die gesamte Höhe der Industriehalle und generieren so permeable Raumkompartimente, die, je nach Standpunkt des Betrachters, partielle Durchblicke gewähren oder aber sich zu schwebenden Flächen zusammenschließen. Beim Durchschreiten der Installation entstehen variierende Bild-Raum-Situationen, die in ihrer Überlagerung dem Moiré-Effekt nahekommen. Die Bewegung des Betrachters in wechselnden Rhythmen – Gehen, Stehenbleiben, Weitergehen – wird hier zur Voraussetzung einer umfassenden Wahrnehmung des künstlerischen Konzepts.

Maria Seitz gelingt so mit der minimalistisch-seriellen Reihung der Papierbänder eine überzeugende ästhetische Strukturierung des Raumes und zugleich ein hohes Maß an sinnlicher Wirkmächtigkeit.“