Digitales Produktionszentrum der HBKsaar beim DMY International Design Festival Berlin
5. bis 9. Juni 2013
Das Digitale Produktionszentrum der HBKsaar, DPZ, stellt zwei gemeinsam mit dem XM:Lab der HBKsaar entwickelte aktuelle Forschungsprojekte auf der DMY Berlin 2013 vor. Das DPZ, der Fabspace der HBKsaar, untersucht das Zusammenspiel von ingenieurtechnischen Anwendungsmöglichkeiten, Medieninformatik, Kunst und Design und verfolgt dabei einen anwendungsorientierten Forschungsansatz.
Techniken der ‘digital fabrication’ wie 3D-Druck führen in der aktuellen Produktentwicklung zu einer ebenso radikalen wie auch umstrittenen Dezentralisierung im Design. Im laufenden Forschungsprojekt ‘3D-Keramikdrucker’ untersucht das DPZ, inwieweit Techniken aus dem Kunststoffdruck auch für die Verarbeitung von Keramik nutzbar gemacht werden können. Ziel des interdisziplinären, hochschulübergreifenden Projekts ist die Entwicklung eines eigenen Keramikdruckers.
Erste Projektergebnisse wurden bereits zum Rundgang der HBKsaar im Februar 2013 vorgestellt und werden nun auch auf der DMY 2013 im Juni in Berlin präsentiert. Die studiengangübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht die Umsetzung des gesamten generativen Workflows, vom Dateninput bis zur Ausgabe des Werkzeugwegs für die In-House-Produktion. Entstanden ist ein innovatives Fertigungs- und Gestaltungswerkzeug, das neue gestalterische Freiheiten und Möglichkeiten der Formgebung bietet, die durch die bekannten analogen Verfahren nicht realisierbar sind.
Durch die Weiterentwicklung bisheriger 3D-Keramikdruckverfahren lässt sich die Individualität des Objektes auch in einer maschinellen Serienproduktion erhalten.
Zusätzlich wurden alternative Eingabemethoden für parametrische 3d-Software untersucht. Hierbei wird die Zielsetzung verfolgt, auf direkterem Wege zu neuen und überraschenden Formen zu gelangen. Zur Zeit arbeiten die Hochschul-Teams von DPZ und XM:Lab der HBKsaar an unmittelbaren, gesten- und bewegungsgesteuerten Schnittstellen, basierend auf Entwicklungstools wie Arduino, Kinect, etc. Dafür wurde ein Arbeitstisch entwickelt, der mit Grasshopper und der Reactivision-Software gekoppelt wurde und des so als universeller Tool für Gestalter genutzt werden kann. Im Zusammenspiel aus Algorithmus, Vorstellungskraft und der Bewegung der menschlichen Hand entstehen Formen, die sich bisher nur schwer zeichnen oder konstruieren ließen.
Team: Thierry Bock, Prof. Andreas Brandolini, Felix Christmann, Hannes Käfer, Sebastian Rüstig, Laura Scherer, Dr. Michael Schmitz, Christine Schößer, Lukas Winter Kontakt: HBKsaar, dpz, Keplerstr. 3-5, 66117 Saarbrücken, +49(0)681 92652130, dpz@xmlab.org, http://dpz.xmlab.org
DMY Berlin ist eine internationale Plattform für zeitgenössisches und konzeptuelles Produktdesign. Jährlich präsentiert DMY das International Design Festival Berlin, auf dem renommierte sowie junge Designer neue Produkte, Prototypen und experimentelle Konzepte vorstellen. Über 500 internationale Designer, Firmen und Hochschulen stellen neue Produkte, Prototypen und Materialinnovationen in der zentralen Ausstellung im Flughafen Berlin Tempelhof vor.
14 renommierte Hochschulen geben Einblicke in die derzeitige Designforschung. Die Ausstellungen werden begleitet durch ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Symposien, Designer-Talks und Workshops, die Themen des zeitgenössischen Designs aufgreifen, reflektieren und notwendige Zukunftstendenzen des Produktdesigns sowie angrenzender Disziplinen aufzeigen.
Jährlich zeichnet DMY darüberhinaus die herausragendsten Arbeiten mit den DMY Awards aus und ebnet den Weg für unkonventionelle, innovative und aus dem Mainstream hervortretenden Projekte sowie Produkte. Darüber hinaus werden die Einreichungen und Nominierungen des offiziellen Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2013 in einer eigenen Sektion in Hangar 2 präsentiert.