08.03.2011

„Biwak-Projekt“ der HBKsaar: Bildende Kunst trifft Ärztliche Kunst

Fotoausstellung im Marienkrankenhaus St. Wendel ab 17. März 2011


 

Bei Fabian Mansmanns „Biwak-Projekt“, einem der  Semesterprojekte von Fotografie- und Videostudenten im Sommersemesters 2010, begegneten sich zwei sehr unterschiedliche Welten. Wie es dazu kam und vor allem, was dabei entstanden ist, erzählt folgender Artikel und zeigt eine beeindruckende Fotoausstellung mit Fabian Mansmanns Fotografien ab 17. März im Marienkrankenhaus St. Wendel (MKH).

 

Im Sommersemester  2010 sollten sich die Fotografie- und Videostudenten von Vertretungsprofessorin Simone Demandt unter der Themenstellung „Biwak" mit Räume künstlerisch auseinandersetzen, die ihnen bisher unbekannt waren: Zwei bis drei Tage und Nächte waren die Studierenden allein oder in Kleingruppen ohne Unterbrechung in Institutionen oder Unternehmen. Sie mussten sich wie zu einem Gebirgsbiwak mit allem Nötigen für diesen speziellen Aufenthalt eindecken. So auch Fabian Mannesmann,  Fachbereich Kommunikations-Design, Schwerpunkt Film. „Bei der Aufgabenstellung kamen mir spontan Impressionen aus meiner Zivildienstzeit, die ich beim Dt. Rettungsdienst in St. Wendel absolviert hatte, in den Kopf.“ erläutert Fabian Mansmann und so war es nicht verwunderlich, dass er im Marienkrankenhaus anfragte, um dort seine Projektarbeit durchführen zu können. Hier war man zwar erstaunt, aber aufgeschlossen und neugierig und so kam es, dass Fabian sein „Biwak“ für drei Tage und Nächte im Bereich Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie aufschlagen durfte. Er verließ in dieser Zeit die Anästhesie nicht. „ Ich bin in diese mir fremde Welt eingetaucht und habe mich völlig auf sie eingelassen“, so der Student weiter. „Spontaneität, Intuition und Flexibilität sollten die Merkmale meines künstlerischen Konzeptes sein. Hier arbeiten und leben Menschen. Und nur die Ausgewogenheit zwischen dem technischen und dem menschlichen Aspekt lässt das medizinisch Mögliche zur Ärztlichen Kunst reifen“. Und so hatte er nach drei Tagen und Nächten ein breites Spektrum an Bildmaterial gesammelt: von Lichtstimmungen und Nachträumen über Details und Spuren bis hin zu Alltäglichem; Konzentration und Erschöpfung, Freude und Angst. - Und wie ist man in der Klinik mit der Anwesenheit des jungen Künstlers und dem eher fremden Thema umgegangen? „Es war für uns alle hochinteressant zu sehen, wie ein junger Mensch mit unverbrauchtem Blick ein für ihn neues, sehr spezielles Umfeld betrachtet; wie er sich beeindrucken lässt und Dinge wahrnimmt, die wir bei unserer routinierten täglichen Arbeit nicht sehen“, erklärt Chefarzt Dr. Herbert Nagel, „und so haben letztendlich auch wir einen neuen Blick auf unsere Arbeit bekommen.“

Die Ergebnisse dieses für beide Seiten spannenden Projektes sind ab 18. März im Foyer des Marienkrankenhauses etwa sechs Wochen lang zu sehen.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung mit den Fotografien von Fabian Mansmann am Donnerstag, 17. März um 16.30 Uhr ist auch die Öffentlichkeit sehr herzlich eingeladen.