1. Völklinger Preis für Mut und Querulanz 2016
Feierliche Übergabe des Preises am 22. November 2016 in der Aula der HBKsaar
Der Hamburger Künstler, Performer, Filmemacher und Autor Christoph Faulhaber ist der 1. Preisträger des von vom S_A_R Projektbüro der Dependance der HBKsaar Völklingen verliehenen Kunstpreises.
Die Auszeichnung geht an künstlerische Positionen, die sich in hervorragender Weise, kritisch und mutig mit gesellschaftlichen Verhältnissen beschäftigen und diese mit künstlerischen Mitteln formulieren. Bei einer feierlichen Übergabe des Preises durch Lisa Marie Schmitt am 22. November 2016 in der Aula der HBKsaar stellte Christoph Faulhaber sein umfangreiches Werk erstmals im Saarland vor. Verliehen wird der Völklinger Preis für Mut und Querulanz von den Studentinnen und Studenten und dem S_A_R Projektbüro in Völklingen. Ausschnitt aus der Begründungsschrift: „Der Begriff ‚Querulanten’ erfährt bei der Fragestellung nach dem Entwicklungsstand der zeitgenössischen Kunst eine anastrophale Wende (Wende zum Positiven) im Gegensatz zur Katastrophe) seiner ursprünglich negativen Bedeutung. Wer den Fährmann (Charon) sieben Jahre über die Saar begleitet hat wie das S_A_R Projektbüro der Dependance der HBKsaar im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, dem europäischen Zentrum für Promenadologie, zwischen Skylla und Charybdis einen Weg fand, sieht in der Querulanz die eigentliche Aufgabe der künstlerischen Intention. Sich nicht stromabwärts treiben lassen um von der Quelle aus endlich die Unverbindlichkeit der Mündung zu erreichen, sich nur bedingt gegen den Strom, von der Mündung aus zur Quelle (Hölderlin, Der Ister) flussaufwärts zu arbeiten, findet die zeitgenössische Kunst ihre Erfüllung in der Querung. Sie kennt die Gefahren der beiden festen Uferseiten. Sie kennt das Treiben mit dem Strom und den Kampf gegen den Strom. Die Querung verbindet die zwei Seiten mit dem Fluß. Sie nutzt gleichzeitig Strom und Gegenstrom und verlässt sich nicht auf eine der beiden Seiten. Die Querulanz ein Zustandsraum.“
Christoph Faulhaber zählt zu den hervorragenden künstlerischen Positionen einer engagierten, wachen, politischen Kunst und bewegt sich souverän, mit Humor auf diesem unsicheren Terrain.