Der Leseturm kann einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Lesemotivation leisten, denn er ermöglicht den Kindern unter anderem ideale Rückzugsmöglichkeiten.

Zwei Etagen des Leseturms gewährleisten, dass mehrere Kinder im Turm gleichzeitig lesen können und trotzdem einen kleinen, privaten Platz für sich haben. Dies ist von Bedeutung, denn Kinder wollen beim Lesen zwar ungestört sein, aber sie sind im Allgemeinen dabei nicht gerne alleine. Außerdem wirkt sich die Anwesenheit anderer lesender Kinder sehr stimulierend auf das eigene Leseverhalten aus. Vielleicht liegt darin auch die Stärke des Leseturms: er ist nicht nur Anlaufstelle für Kinder, dessen Lesemotivation gefördert werden muss, sondern auch für Kinder, die gerne und viel lesen. Somit können die zwei Pole zusammengebracht werden.

Der Leseturm hat durch seine kindliche und schiefe äußere Formgebung eine sehr animierende Wirkung. Er stellt einen eigenen, leseanregenden Bereich dar, in dem die Kinder in Ruhe lesen können und ist idealer Platz, um in fremde Welten einzutauchen und mit den Helden zu weinen, zu lachen und mit zu fühlen. In dieser eigenen Welt gibt es die Möglichkeit, die Fenster mit Blumenkissen zu verschließen und sich so noch mehr abzuschotten.

Der Innenraum des Leseturms bietet ausreichend Platz für die Aufbewahrung und Präsentation von Büchern sowie Möglichkeiten, Lesesituationen gemütlich zu gestalten (Beispiel: Ablage für Getränke).

Der Leseturm kommt den unterschiedlichen kindlichen Bedürfnissen hinsichtlich ihrer Lesepositionen entgegen. Er ermöglicht sitzendes Lesen in allen Variationen. Die Kinder können ihre Füße baumeln lassen, den Rücken an verschieden geneigten Wänden anlehnen, im Schneidersitz oder auf den Stufen sitzen. Darüber hinaus gibt es genug Platz, um auf dem Bauch oder dem Rücken zu liegen. Besonders bequem wird das Lesen durch eine entsprechende Polsterung der Innenflächen sowie durch die vorhandenen Kissen. Dies garantiert eine hohe Lesemotivation und –bereitschaft.

Mit Hilfe des Leseturms lassen sich zahlreiche lesepädagogische Maßnahmen realisieren, wie zum Beispiel gemütliche Vorlesestunden in Kleingruppen oder das jahrgangsübergreifende Patenlesen. Dabei ist der Leseturm nicht nur für den schulischen Bereich, sondern auch für andere öffentliche Bereiche wie zum Beispiel Bibliotheken, Buchhandlungen, Kindergärten, Wartezimmer von Ärzten sowie für den privaten Wohnraum geeignet. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass der Leseturm nicht nur der Leseförderung dient, sondern er ist auch für Leseratten und Büchernarren ein angenehmer Ort. Mit dem Leseturm wird dem Lesen ein eigener Platz gegeben und ermöglicht so eine feste Institutionalisierung im täglichen Leben.