Ich habe meinen Völklinger Waschraum beobachtet:

Morgens

Der Lichtstrahl ist ganz scharf und deutlich, aber dieses Licht kann nicht durch die Papierwand kommen, es bleibt auf der Papierwand.

Wenn ich langsam durch den Papierraum gehe, fühle ich mich sehr angenehm und es entsteht eine warme Temperatur.

Mittags

Der Lichtstrahl wird dicker und breiter, er scheint durch beide Papierwände in den abgetrennten nicht sichtbaren Raum. In diesem Raum wird der Lichtstrahl reflektiert und als Schatten in den papierraum zurückgeworfen.

Mehrere dieser Schatten trennen den Papierraum in neue Räume.

Nachmittags

Sonnenschein durchleuchtet den ganzen Raum, das Licht strahlt nicht mehr in Linien, sondern in Flächen. Die Raumfarbe ist wie ein Nebel, zart hellgrau.

Jetzt sind die Schatten noch deutlicher als die Lichtflächen.

Abends

Der Papierraum wird langsam enger, weil die Schatten ganz tief in den Raum gekommen sind. Die Raumfarbe ist fast grau und die Temperatur ist kälter geworden.

Ich sehe das Weiß der Papierwand nicht mehr.

Im Waschraum gibt es nun verschiedene Räume, mit wenig Licht, viel Schatten, Papier… Sie zeichnen ihre eigenen Figuren, alle miteinander spielen sie trotzdem gut zusammen.

*Diese vielen Eindrücke sind alle an einem Tag entstanden.

Abb.:

Holz, Koreanisches Papier, Metall, 2006, 240cm x 120cm x 2300cm