zurück

Guraspauli, Eteri: Gestaltung alternativer Wohneinheiten für ein Altenheim

Für das Wohnstift Reppersberg wurden zwei verschiedene Wohnformen neu geplant: Apartments und Wohngemeinschaften. Während die traditionelle Wohnform des Apartments dort bereits existiert, wurden neue Möglichkeiten der Anordnung unter besonderer Berücksichtigung des barrierefreien und rollstuhlgerechten Wohnens geplant.

 


Brandolini, Andreas (Prof.)     Produktdesign    Diplom  2005 SS   

 

In der Diplomarbeit wurden für das Wohnstift Reppersberg zwei verschiedene Wohnformen neu geplant: Apartments und Wohngemeinschaften.

Während die traditionelle Wohnform des Apartments dort bereits existiert, wurden hier jedoch neue Möglichkeiten der Anordnung unter besonderer Berücksichtigung des barrierefreien und rollstuhlgerechten Wohnens geplant. Die Konzeption von Wohngemeinschaften für das Reppersbergstift ist allerdings ein Novum.

 

Konzeption der neuen Wohnform: Wohngemeinschaften

 

Der Grundriss des Gebäudes bietet drei Möglichkeiten, die bestehenden Wohnungen in Wohngemeinschaften umzufunktionieren.

Für die Anordnung der Räumlichkeiten gibt es drei Vorschläge, die im Folgenden als WG 1, 2 und 3 unterschieden werden. Der gemeinsame Wohnbereich wird an unterschiedlichen Stellen geplant, wodurch sich auch eine unterschiedliche Anzahl an Wohnungen und deren Lage in der WG ergeben. Die Wohngemeinschaft 1 hat zusätzlich drei Optionen und die Wohngemeinschaft 3 nochmals zwei Optionen.

Der gemeinsame Wohnbereich besteht aus Wohnküche, Abstellraum, Gäste WC (mit oder ohne Waschmaschine und Trockner) und einem suzätzlichem Zimmer, welches als Lese-, Arbeits-, Gäste- oder Hauswirtschaftsraum genutzt werden kann.

Alle Wohnungen verfügen über ein eigenes Bad/WC. Die Bäder sind vergrößert worden, durch das Versetzen einer Wand zwischen Bad und Wohnzimmer. Die Wand besteht aus Glasbausteinen. Durch die Glasbausteinwand bekommt das Bad mehr Licht und je nach Transparenzstärke des Materials auch Blickverbindung zwischen den beiden Räumen, was diese etwas größer erscheinen lässt.

 

Der Grundriss des Gebäudes bietet durch Zusammenfassung von zwei bzw. drei Modulen (Apartments) verschiedene Möglichkeiten, auch zur Realisierung von gut geschnittenen Zwei- bzw. Drei-Zimmer-Wohnungen. Die Vergrößerung der vorhandenen Apartments erfolgt durch Entfernen bzw. Versetzen der nicht tragenden Wände. Die Verbindung zweier Apartments geschieht durch das neue Setzen einer Tür innerhalb einer tragenden Wand. Ausserdem wird durch Hinzufügen eines Balkons die Wohnqualität gesteigert.

 

1. Die Zwei-Zimmer-Wohnung ist einmal komplett barrierefrei (d.h., überall ist eine Bewegungsfläche von 120 x 120 cm vorhanden) und einmal komplett rollstuhlgerecht (d.h., eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm ist vorhanden) geplant.

2. Die Drei-Zimmer-Wohnung ist eine Kombination von rollstuhlgerechter und barrierefreier Planung.

An den tragenden waagerechten Schienen, die an den Wänden im Wohn-, Ess- und Schlafzimmer montiert sind, können einzelne Möbelelemente nicht nur aufgehängt, sondern auch waagerecht verschoben werden. Mit der zusätzlichen senkrechten Schiene können einzelne Elemente auch senkrecht eingestellt werden. So ein Schienensystem bietet mehrere Varianten, um die Möbelelemente zu kombinieren, vor allem oder gerade dann, wenn diese unterfahrbar sein müssen und gewisse Beinfreiheit ermöglichen sollten.

 

Farbliche Kontraste, eine klare Strukturierung, die Übersichtlichkeit der Räume und eine an den Barrierefreiheitsanforderungen ausgerichtete Platzierung der Möbel, die höhenverstellbar und daher individuell anzupassen sind sowie die Berücksichtigung der erforderlichen Bewegungsflächen und die übrigen Hilfsmittel sollen den Bewohnern dieser Wohnungen helfen, eigenständig und ohne fremde Hilfe zurechtzukommen.

 

Die von mir erarbeiteten Umbauten/Lösungsvorschläge nach DIN 18 025 Teil 1 und Teil 2 haben gezeigt, dass ein (relativ) eigenständiges Leben für ältere Menschen und auch für Rollstuhlfahrer möglich ist. Bereits heute zeichnet sich der Trend zu mehr eigenverantwortlichem Leben im Alter ab, so dass derlei Umbauten - wie sie hier von mir vorgenommen wurden - in der Zukunft sicherlich häufig zur Anwendung kommen, um den veränderten Wohnbedürfnissen gerecht zu werden.

 

 







zurück