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Föhl, Andreas: Schall und Raum - Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Ästhetik technischer Bauformen


Kubisch, Christina (Prof.)    Freie Kunst  Mixed Media  Diplom  2007 SS  

 

Ich habe in meiner Diplomarbeit einen elektrischen Apparat aus der Anfangszeit der Wechselstromtechnik, einen sog. „Tesla – Generator“ nachgebaut. Der Apparat besteht aus zwei Hochspannungstransformatoren, einer sog. Funkenstrecke und erzeugt ein Hochfrequenzfeld, das sich über eine frei stehende Kupferspule mit bis zu 20 cm. langen Blitzen in die Luft entlädt. Die einzelnen Komponenten der Anlage befinden sich isoliert in Betonformen, die untereinander mit Kabeln in Verbindung stehen. Ich wollte dadurch den Charakter einer industriellen Modellanlage erreichen. Dicht über der Installation befindet sich eine Lampe, die die einzige Lichtquelle im Raum darstellt. Sie erhellt die Installation. und geht während der Ausstellung etwa alle drei Minuten für ca. 15 sec. aus. In dieser Zeit zündet der Lichtbogen im „Tesla – Generator“ und einige der Komponenten zeigen Lichterscheinungen. In der Nähe des Apparates beginnen Neonröhren ohne elektrische Verbindung zu leuchten. Der Vorgang der Funkenentladungen ist dabei recht laut, was durch die Architektur des Ausstellungsraumes und durch die Betonformen zudem gefördert wurde. Es entsteht eine Atmosphäre der Bedrohung. Die Entladungen erzeugen zudem Ozon welches an manchen Komponenten zu Verfärbungen des Materials führt. Insgesamt wollte ich Elektrizität als faszinierende aber aggressive Kraft zeigen, genau wie der industrielle Komplex der hinter ihr steht.

 





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