zurück

Shao, Qiang: Leuchtkörper


Nestler, Wolfgang (Prof.)    Freie Kunst  Plastik/Bildhauerei  Diplom  2007 SS  

 

Das Licht existiert in der Natur und begleitet ständig das Leben der Menschen. Es ist sichtbar, aber ungreifbar.

Auf meinen Reisen im Leben habe ich viele Formen des Lichtes mit der Kamera aufgenommen. Wohin ich auch immer fahre, hat das Licht mich immer wieder auf verschiedene Weisen beeindruckt: Ich stehe auf einem freien Feld. Plötzlich fällt aus heiterem Himmel Regen herunter. Die dunklen Wolken verdecken plötzlich die Sonne. Mit der verdunkelten Umgebung fühle ich mich bedrückt. Wenn in diesem Moment die Wolken, durch ein kleines Bündel Sonnenstrahlen durchbrochen wird, fühle ich die Wärme. Es ist ein schönes Gefühl, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Sonne endlich die dunklen Wolken vertreiben kann und die Wärme wieder auf der Erde zurückkehrt.

Ich nehme ein anderes Beispiel: Ich befinde mich im Wachturm der chinesischen Großmauer. Die Sonne scheint von oben in den Turm rein, die viereckige Form des Himmels reflektiert durch Sonnenschein auf die Ziegelmauer eine Form von einer Tür. Die Risse zwischen den Ziegeln kann ich nicht mehr erkennen. Auf der Mauer entsteht ein neuer abgrundtiefer Raum. Ich möchte gern die Tür berühren, oder einfach durch die Tür reingehen. Ich wünsche mir, durch den Zeitkanal zu gehen und selbst zu erleben, wie unsere Ahnen mit bloßen Händen diese Weltwunder schufen.

In Rom habe ich viele Kirchen und Ruinen gesehen. Wenn die Sonne durch das bunte Dachfenster in die Kirche strahlt; durch die Abhebung der andächtigen

Atomsphäre wirken die Figuren auf den Wandbildern im Lichtschein plötzlich lebendig. Sie schweben immer weiter von uns aus nach oben. Obwohl die Erde immer noch unter meinen Füßen liegt, ist mein Herz bereits mit ihnen nach oben

geflogen.

In verschiedener Atmosphäre vermittelt das Licht ein anderes Gefühl. Deshalb

möchte ich mit dem Material der Durchdringung des Lichtes den Besuchern ein magisches Gefühl geben.









zurück