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Zimmer, Karin Maria: KMZ_09_K

Stimm-Klangperformance


Kubisch, Christina (Prof.)    Freie Kunst  Mixed Media  Diplom  2009 SS  

 

Angeregt durch die Zusammenarbeit mit der Malerin Gisela Zimmermann und inspiriert durch ihre abstrakten und räumlichen Bilder, die in mir Töne wachrufen, wollte ich diesem Klang Ausdruck verleihen.

So entstand die Idee einer Stimm- und Klangperformance. Ich ging den Tönen auf den Grund und suchte nach dem Instrumentarium meines Ausdruckes.

Meine Stimme als Medium steht dabei im Vordergrund.

Ich  benutze einen onomapoetischern Gesang, eine nicht existierende Sprache, die ich intuitiv forme und zusammen mit den zuvor aufgenommenen Samples, zu einer Komposition vereine.

Ich wähle als zweites Instrument neben meiner Stimme das Klavier, welches mich in seiner fundamentalen Art an die Materialität eines Bildes erinnert. Einzelne Motive, Cluster, Akkorde, Töne fungieren als Klangteppich. Diese

untermalen die Live-Improvisation.

Acht Lautsprecher dienen als Sprachrohr meiner Stimme. Jeder wird mit einem selbst gebauten Controller einzeln angesteuert. Die hierzu notwendige Software habe ich zuvor programmiert. Sie ermöglicht mir neben dem Abspiel der gespeicherten Samples unter anderem, meine Stimme live aufzunehmen und die aktuell entstandenen Voicerecordings zeitgleich wieder abzuspielen.

Die Anzahl der Lautsprecher und die Anordnung dieser im Raum lassen eine andere Räumlichkeit entstehen. Ein neuer Klangraum wird wahrgenommen. 

Der Zuhörer kann sich frei im Raum bewegen und so auch den Klang aus jeglicher Richtung orten.

Zusätzlich entsteht der Eindruck einer Mehrchörigkeit.

Das Besondere liegt darin, dass der „Chor“ aus einer einzelnen Person besteht. 

Kunsthistorisch sehe ich vom meinem Grundgedanken eine Verbindung  zu Komponisten des 19. Jahrhunderts, die Bilder vertonten, wie z.B. Franz Liszt und Oliver Messiaen.

Als weitere Komponisten der jüngeren Geschichte, die sich mit diesem Thema beschäftigten, wären Karlheinz Stockhausen und Morton Feldmann zu nennen.

Eine weitere Parallele sehe ich zu der Musik und Kunst der sechziger Jahre, in der die elektronische Musik und die Minimalmusik hervortrat. Hier sei La Monte Young, Steve Reich, Arnold Dreyblatt und Philip Glass unter vielen genannt.

Als Performancekünstler/innen und Sänger/innen schätze ich die Arbeiten und das Werk von Meredith Monk, John la Barbara und Lisa Gerrard. Eine Komponistin sei noch erwähnt, Eleni Karaindrou, deren Atmosphärische Musik mir die Welt  zum Klang einst öffnete.

 

Material:

Computer, selbst gebauter Controller, 1 Mikrofon, acht aktiv Lautsprecher, programmierte Software PD, TFT Monitor

 



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