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Voigt, Anja: Urban Outdoor - räumlich plastische Untersuchungen im mobilen Zwischenbereich


Winter, Georg (Prof.)    Freie Kunst  Plastik/Bildhauerei  Diplom  2011 SS  

 

Der Begriff Outdoor wird häufig im Freizeit- und Bekleidungsbereich verwendet und mit der Fortbewegung im Freien in Verbindung gebracht. Outdoor dient als Zuordnungsbeschreibung für eine selbstbestimmte Bewegungshandlung. Es ist naheliegend, in diesem Zusammenhang an Trekking zu denken. Trekking bedeutet Fortbewegung auf der Langstrecke. Die extremen Formen sind wochenlange Expeditionen abseits der Zivilisation, bei denen man alles, was man braucht, im Rucksack mitnimmt: Kleidung, Verpflegung, Zelt, Schlafsack, und vieles mehr. Die Reduktion auf das Notwendigste ist hier ganz vornan zu stellen, an diesem Punkt tritt die technische Effizienz der Ausrüstung in den Vordergrund. Besonders interessant finde ich dabei den Aspekt der aktiven Mobilität.

 

In meiner Arbeit fasse ich den Outdoor - Begriff weiter und übertrage ihn in den urbanisierten Raum. Mobilität spielt auch im urbanen Bewegungsraum eine wichtige Rolle. Beispielsweise sind industrielle Abläufe von der Notwendigkeit des Transports von Gütern geprägt. Platzsparende und stapelbare Verpackungen dienen dem reibungslosen und effizienten Umschlag der Waren.

 

Die Orte des Aufenthalts sind bei diesen Bewegungsformen immer temporär. Das heißt, es handelt sich um Bereiche Start und Ziel, Produktion und Konsumtion, Verpackung und Gebrauch, oder Unterwegssein und Ankommen.

 

Trekking und industrielle Abläufe stellen verwandte Ansprüche an das Material beziehungsweise die Ausrüstung, die dem Transport dient. Das Material muss zweckdienlich und funktional auf die Bewegung in der jeweiligen Outdoor - Nische abgestimmt sein. Die Güter müssen auf ein optimales Volumen komprimiert und verstaut werden können.

 

Als Ausgangsmaterialien verwende ich jene Produkte, die im urbanen Raum vorzufinden sind. Wir begegnen diesen Gegenständen im Alltag ständig, aber häufig ohne Bedacht. Es handelt sich um alte Bekannte, die wir zu benutzen wissen, und die für sich selbst gesehen keinen Wert haben. Alle diese Materialien sind leicht zugänglich, beliebig und allgegenwärtig. In meinen Objekten erhalte ich die Beschaffenheit dieser Materialien, wodurch sie wiedererkennbar bleiben.

 

Mein Arbeitsprozess ist durch zwei Schwerpunkte geprägt: eine räumlich - plastische und eine interaktive Auseinandersetzung. Meine Herangehensweise ist prozessbezogen, das heißt die Arbeiten entwickeln sich während des Herstellens im Dialog mit den Materialien.

 

 



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