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Schulz, Melanie: Sehen und nicht Sehen - Licht und Nicht-Licht

Filmisch-installative Umsetzung


Kubisch, Christina (Prof.)    Media Art & Design  Künstlerischer Film/Video  Diplom  2011 SS  

 

Aufbau: In einem dunklen Kellerraum steht ein großer Monitor auf dem Boden, vor ihm liegt ein Spiegel auf dem Boden. Links und rechts steht je eine Soundbox. Das Videobild  mit dem Sound läuft im Loop.

 

Verschiedene Begriffe mit denen ich in Bezug auf das Licht gearbeitet habe:

Hell-Dunkel-Kontrast, Nacht – Tag, Kunstlicht – Sonnenlicht, Entstehen und Vergehen, Kreislauf, gespiegelte kommunizierende Formen, Verborgenes und zu Sehendes

 

Meine Arbeiten sind stets geprägt von lang anhaltenden Stimmungen, die den Betrachter in die Bilderwelt ziehen und dort verweilen lassen. So auch hier.

Der Videoteil ist wie ein Tagesablauf aufgebaut. Das Licht kommt aus der Dunkelheit, wird zum Tageslicht und verschwindet mit der Dämmerung in der Nacht.

 

Bei Tag sind es mystische Naturbilder Norwegens, welche menschenleere, weiträumige oder auch flächig-abstrakte Momente bilden. Der Sog, in diese Welt einzutauchen, erweckt das Bedürfnis, etwas darin Verstecktes zu entdecken.

 

Bei Nacht stellt das Licht nicht den Raum, sondern die Figur in den Fokus. In der Dunkelheit hält ein Wagen auf einer befahrenen Landstraße. Ein kleiner Fuchs schnüffelt an seiner überfahrenen Mutter, während sich der Autofahrer ihm langsam nähert. Es entsteht eine Spannung zwischen dem kleinen Fuchs und dem jungen Mann. Der Fuchs mag wohl das Symbol für die Hinterlist sein, der den Blick auf Verborgenes verhindert. Zugleich steht er hier als Vertreter der Schönheit der Wildnis. Er ist scheu und ist somit kein alltäglich zu sehender Gast.

 

Unabhängig von jeglicher philosophischer Erläuterung, ist der Fuchs einfach immer noch mein täglicher Begleiter. Er sitzt in meiner Vorstellung jede Nacht an dieser einen Stelle am Straßenrand in Saargemünd, an der er überfahren wurde und lauert auf mich. Erst durch seinen Tod wurde er für mich lebendig und existent. Somit ist dies eine kleine Hommage an „meinen Fuchs“.

 

Diese Arbeit bietet viel Raum der Interpretation. Ich möchte dem Betrachter diesen lassen. Beispielsweise ist der Fuchs nicht an eine Intention narrativer Art gebunden. Das Zusammenspiel der Formen, die Veränderung des Verhältnisses von hellen und dunklen Anteilen wie auch die Beleuchtung des Kellerraums durch die Lichtverhältnisse des Videos können ihre Spannung frei von Erzähltem halten. Das nüchterne Betrachten der Form ist eine weitere Art zu sehen.

Hierbei spielt der Spiegel eine tragende Rolle. Es entstehen skulpturale Objekte und doppelt gespiegelte Musterbilder. Mag der Spiegel auch symbolischen Charakter haben, so steht er hier für das Ablösen des Narrativen und zur Überleitung zum rein Formalen.







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