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Bach, Isabel: Zufall_Kein Zufall


Maksimovic, Ivica (Prof.)    Kommunikationsdesign    Diplom  2001 SS  

 

Ob es Zufälle überhaupt gibt oder ob alle Entwicklungen vorbestimmt seien, wurde auf unterschiedlichste Weise über Jahrhunderte hinweg von verschiedenen Richtungen aus betrachtet. Von der Religion und Philosophie erst abgelehnt, hat die Wissentschaft Theorien und Formeln entwickelt, um den Zufall zu bändigen, alle Wahrscheinlichkeiten wurden und werden ausgelotet, um Geschehnisse vorhersehbar zu machen; man versucht in die Zukunft zu sehen. Trotz komplexester Untersuchungen gelingt dies nicht immer, der Wetterbericht oder Börsencrashs sind die besten Beispiele dafür. Das Glücksspiel widerum nutzt den Gedanken an den Zufall, als das unvorhersehbare Glück; vorrausgesetzt man löst einen Lottoschein oder setzt ordentlich was auf die Karte. Im Bereich der Musik und Kunst wird der Zufall anders behandelt, ein solcher Moment soll durch das Unterdrücken der individuellen Gestaltung evoziert werden. Als Hilfsmittel dazu dienen auch Maschinen oder Programme, die man mit Daten füttert und diese über deren Zusammenstellung entscheiden läßt. Solche »Entscheidungsabnehmer« sind mittlerweile auch im Internet vorhanden, eine Tagesgrußkarte oder -song können über einen »Randomisierer« (ähnlich unserem »Zufallsgenerator« im CD-Player) ausgesucht werden. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass diese Maschinen mit von uns festgelegten Parametern definiert wurden und somit die Ergebnisse fast wieder absehbar werden, somit ein wirklicher Zufall wieder ausgeschlossen wird.

Im alltäglichen Leben erfahren wir den Zufall als einen Moment oder als ein Geschehnis, welches aus einer Struktur herausbricht; zufällig trifft man jemanden auf der Straße und sagt sich »was für ein Zufall dich hier zu treffen«…Obwohl dieser jemand natürlich um eine bestimmte Uhrzeit das Haus verlassen hat und in eine Richtung gegangen ist, genau wie man selbst auch. So macht man auch scheinbar zufällige Entdeckungen im Schallplatten- oder Bücherladen und freut sich wahnsinnig über die neueste Errungenschaft, dabei hat der Verkäufer sich für den heutigen Tag nur vorgenommen die neue Lieferung endlich auszupacken. Solche Momente, in denen wir einen scheinbaren Zufall erfahren, sind uns nicht fremd, jedoch sind diese Momente nicht an der Tagesordnung. Was ist mit dem Zufall, der an der Tagesordnung ist?

Stellen wir uns eine andere Welt vor. Diese ist unserer Welt relativ ähnlich, sie ist sozusagen ein Abbild davon. Jedoch mit einem Unterschied. In dieser Welt herrscht der Zufall. Und wie der Zufall uns als ein Ereignis erscheint, welches sich kurzfristig von seiner Herkunft löst, sehen wir auch wie zufällig einzelne Elemente dieser Welt.

 







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