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Schösser, Christine: Metamorphose

Experimenteller Formenbau und alternative Herstellungsverfahren im Kontext massenproduktionsbedingter Abfalldebatten


Brandolini, Andreas (Prof.)     Produktdesign    Diplom  2011 SS  

 

Nach der Auseinandersetzung mit Kunststoffen, ihrer Bedeutung in der Massenproduktion, betrachtet im Kontext aktueller Debatten, stellt sich die Frage welches Potenzial einem Einweg-Produkt neben seiner primären Funktion und vor einer möglichen wertstofflichen Wiederverwertung innewohnen kann.

 

Produkte der Massenherstellung sind das Resultat kalkulierter Produktionsprozesse. Determinierte Prozesse, in denen die verschiedenen Zustände, die das Objekt durchläuft, definiert sind. Jede Stufe des Objekts geht eindeutig aus der ihr vorangegangenen hervor. Dem gegenüber gehen diese Stufen in stochastischen Prozessen nur einer gewissen Wahrscheinlichkeit aus den ihnen vorangegangenen hervor. Der Wandel der Gestalt wird Teil eines nicht kalkulierten Prozesses.

 

In Metamorphose wird die PET-Flasche als ein Archetyp der Massenproduktion genutzt, um über verschiedene Mittel der Verfremdung Ornamente und Körper zu generieren. Bei diesem spielerischen Herantasten wird eine Arbeitsweise angewendet, die als rhizomatisch bezeichnet werden kann. Es wird kein bekanntes Ziel oder Endprodukt angestrebt, sondern viele Verzweigungen verfolgt, die sich untereinander kreuzen, zu einem möglichen Endprodukt führen oder abrupt enden.

 

Durch diese Methode entstehen freie, einzigartige Formen, die sich von ihrer industriellen Vorlage gelöst haben. Der fortlaufende Prozess der Verfremdung lässt einen nahezu unerschöpflichen Formenkatalog entstehen, dessen Umfang stetig wächst und dessen Anwendbarkeit vielseitig ist. Die generierten Formen sind schlüssig und harmonisch, jedoch nicht konstruiert oder erdacht. Sie entstehen aus einer kalkulierten Zufälligkeit heraus.











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