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Mentzel, Celine: Inside the White Cube


Winter, Georg (Prof.)    Freie Kunst  Bildhauerei/Public Art  Diplom  2013 SS  

Bei der Arbeit Inside the White Cube handelt es sich um eine Videoinstallation, basierend auf einer Performance. Die Installation besteht aus zwei Teilen: Einer Videoarbeit auf LCD- Bildschirm und einer Videoprojektion auf  vier Leinwänden. Sie sind gemeinsam im Professorenatelier in der Handwerkergasse installiert. Der Flachbildschirm hängt an einer Wand, der Projektionsaufbau befindet sich in der Mitte des Raumes. Dazwischen ist eine etwa drei Meter hohe Holzwand eingezogen, um die man rechts herumlaufen kann. Durch diese eingebaute Holzwand entsteht direkt am Eingang ein schmaler Gang von ca zwei Metern Breite. In diesem Gang hängt rechter Hand der Bildschirm in Augenhöhe. Darauf läuft ein Video in Dauerschleife. (4:19min) Zu sehen ist das ausdruckslose Gesicht einer Frau, die einen anblickt. In kurzen Blenden erscheint ein Zimmer, offenkundig Privatraum, auf dem die Frau am Boden liegt und weint. Der Besucher erfasst die Situation, räumlich und emotional, die Blende ist aber zu kurz und blitzartig, um näher auf die Situation eingehen zu können. Das Gesicht erscheint wieder. Durch den schmalen Gang steht der Besucher direkt davor.und kann nicht zurückweichen.

 

Läuft der Besucher um die Wand herum öffnet sich der Raum. Darin befindet sich in der Mitte ein grünes Quadrat auf dem Boden. (6x6m) Darin hängen 40cm über dem Boden vier Rückprojektionsleinwände an Drahtseilen. Parallel zu den jeweiligen Seiten des Bodenquadrates, ca 1m eingerückt, bilden diese eine Art Cube. Zwischen ihnen befindet sich eine Lücke von ca 1,5m durch welche der Besucher in den Cube hineinlaufen kann. Befindet sich der Besucher dann in der Mitte des Cubes ist er von diesen Leinwänden in einer Art fiktiven Raum umgeben. Auf den Leinwänden läuft jeweils ein Video, das den grünen Raum einer Greenbox zeigt. In diesem bewegt sich dieselbe Frau, die vorher auf dem Bildschirm zu sehen ist. Das Video dokumentiert eine vorangegangene Performance in der Greenbox der Hochschule. Das daraus entstandene Videomaterial wurde auf vier Videos verteilt ( 4:34min). Die Frau ist immer nur auf einer der Leinwände zu sehen, während dessen bleiben die anderen Drei Räume leer. Die Frau erscheint auf der Leinwand, passiert diese pirscht sich an den Betrachter heran oder weicht zurück und verschwindet dann wieder aus dem Raum um auf einer anderen Leinwand wieder ins Bild zu treten. Der Besucher muss sich immer wieder drehen und neu positionieren, da das Erscheinen der Frau keinem vorhersehbaren Muster folgt. Die Bewegungen der Frau sind an die typischen Bewegungsfolgen und Muster eines Hundes angelehnt, der sich einer Angstsituation von territorialer Grenzüberschreitung  befindet. Der formale Aufbau ist Streng und akkurat gehalten um dem Pathos der Performance entgegenzuwirken. Kabelverlegung und Technik halten sich an die geometrische Vorgabe des Cubes.

 

Der Sound der beiden Arbeiten vermischen sich im Raum. Die Schluchzer der ersten Arbeit vermischen sich mit dem Sound der zweiten Arbeit. Der Raum ist mittels Planen abgedunkelt, sodass im gesamten Professorenatelier diffuses grünes Licht herrscht. Auf der Achse der eingezogenen Wand ist ein Spiegel an die Wand gelehnt, der so eingestellt wurde, dass die beiden Arbeiten über dessen Spiegelung optisch verbunden sind. In beiden Arbeiten sieht sich der Betrachter mit der Auseinandersetzung  von Nähe und Distanzverhältnissen konfrontiert, zu welchen er sich immer wieder selbst neu positionieren muss. Während die erste Arbeit sich mit emotionaler Nähe oder Distanz beschäftigt, behandelt die zweite Arbeit die Auseinandersetzung  mit Nähe und Distanz auf der Ebene von räumlichen Verhältnissen und Positionen.

 

Der Arbeitsprozess und Aufbau vor Ort dauerte etwa sechs Wochen. In dieser Zeit wurden immer wieder neue formale Aufbauten erarbeitet und ausprobiert. Die endgültige formale Lösung erfüllt den Anspruch zwei verschiedene Arbeiten, welche mit unterschiedlichen Formaten und Inhalten arbeiten, schlüssig in eine harmonische Raumsituation zu bringen, ohne dass sich die jeweiligen Arbeiten gegenseitig beschneiden oder widersprechen. Vielmehr entsteht eine insgesamt schlüssige verdichtete Raumatmosphäre,  die aus zwei Arbeitsansätzen eine einheitliche Rauminstallation entstehen lässt.

 

 







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