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Houba, Miriam: "uff da schnerr"

Saarbrücker Kneipenportraits


Sachsse, Rolf (Prof. Dr.)    Kommunikationsdesign  Illustration/Comic  Diplom  2012 SS  

 

Ziel der Arbeit war eine zeichnerische, hauptsächlich analoge Hommage an jene Stadt, die mir in der Zeit meines Studiums eine Heimat war. Ich wollte ein Kneipenportrait schaffen, in dem es nicht wichtig war, den Raum naturalistisch darzustellen, sondern die auf mich einströmenden Empfindungen in einer wiedererkennbaren Form zu konzentrieren.

 

Als ich mich entschieden habe, Kneipen zu meiner Diplomarbeit zu machen, habe ich angefangen, nach interessanten Etablissements zu suchen und bin durch eigene Erfahrung und Mundpropaganda auch schnell auf eine Unzahl an Möglichkeiten gestoßen. 

Ich habe also meine Auswahl getroffen und versucht, zeichnerisch ihre Stimmung aufzufangen.

Dafür habe ich Fotos geschossen und dann zu Hause die Eindrücke zusammengestellt und die Bilder gezeichnet. 

Zudem habe ich in jeder Kneipe den Theker oder Wirt interviewt und ein wenig in die Runde gelauscht um Informationen zu sammeln, wobei auch ganz interessante Dinge herausgekommen sind. So hatten zum Beispiel nur etwa 15% aller Theker und Wirte noch nie Sex mit einem Gast und die meisten haben kleinere Füße als ich.

 

Ich führe die Leser durch die kleine Welt der Kneipen aus der Sicht meines Fineliners. 

Durch das Spiel mit Fläche, Linie, Struktur, den Wechsel an Perspektive innerhalb eines Bildes und den liebevollen Detailreichtum entsteht eine Art Kollage aus verschiedenen Ansichten der Kneipe und den Menschen darin, in der man auch einmal länger versinken kann. In der Zeichnung soll durch Helligkeiten, Dunkelheiten, Strukturen, klar abgegrenzte Flächen und einfache, klare, strukturierende Linien erkennbar werden, wie der Raum wirkt. Die Blickführung ist auf jeder Zeichnung etwas anders.

Einfacher und klarer sind die Kneipenaußenseiten definiert. Wenn man die Seite aufschlägt, sieht man die Kneipe klar und erkennbar von außen, die Leute, die sich auf den Weg dahin machen und Wissenswertes über die Kneipe, zudem Adresse, Öffnungszeiten und einkehrendes Klientel.

 

Der Aufbau meines Buches ist ganz simpel gehalten, neben der Danksagung, dem Inhalt, einer Karte und kleinen Informationen ist er immer gleich.

Seite 1 Menschen, die sich über eine Kneipe unterhalten, zu der sie gerade gehen;

Seite 2 eben diese Kneipe mit ein Paar Grundinformationen; 

Seite 3 und 4 der Kneipeninnenraum ohne direkten Text.

Dann das ganze mit der nächsten Kneipe. 

Das Cover ist schlicht gehalten, ein Blick in eine Kneipe, es ist nicht ersichtlich welche es ist, dazu ganz schlicht der Titel; auf der Rückseite haben wir den Blick in die Toilette vom Thonet, weil die Toiletten ein wichtiger Bestandteil der Gastronomie sind und ich diese total gut finde.

 

Ich wollte für meinen Text eine Handschrift, die an eine serifenlose Linear-Antiqua mit großer x-höhe angelehnt ist, damit es zu dem Zeichenstil passt: etwas verspielt und dennoch sachlich-neutral und durch die klare Buchstabenform visuell schnell erfassbar. Deshalb habe ich den Text selbst von Hand geschrieben, so entspricht auch das Fließmuster dem der Zeichnungen.

Die Schriftgröße sollte im Fließtext etwa 10 Pt entsprechen. 

 

Ich habe auf Din-A-3-Querformat gearbeitet und habe die Kompositionen darauf abgestimmt, es auf Din-A-4 zu falten. Deshalb die Fadenbindung, um die Seiten tatsächlich ganz aufschlagen zu können ohne Gefahr zu laufen, den Bund zu beschädigen.

Ich wollte ein festes nicht reinweißes Papier mit großem Volumen haben und habe mich für Munken Print White 15 150g/m2 mit 1,5fachem Volumen entschieden.









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