Kunz, Max: Letzter Akt: »Filmhaus«
Maksimovic, Ivica (Prof.) Kommunikationsdesign Diplom 2016 SS
Ein Leitsatz von Bill Bernbach besagt, man solle auch die »schwächeren Seiten«[1] eines Produktes hervorheben. Und so lässt sich auch heute noch aus der Not eine Tugend machen:
Das Filmhaus ist kommunales Kino; staatlich subventioniert und von einem eigens dafür angelegten »Filmamt« geleitet. Der amtliche Teil des Filmhauses bringt leider die meisten Probleme mit sich. Ein Kino ist ein Ort der Fantasie, der Faszination und der Emotion, während das Amt ein Ort von sachlicher Rationalität und Zahlen ist. Diese Sachlichkeit und schnelle Abarbeitung berechneter Arbeit spüren auch die Kunden des Filmhauses. Doch wenn man genau diese »Amtlichkeit« humorvoll als Gestaltungselement des neuen Konzeptes wählt, kann man dem Publikum sowohl ein ansprechendes wie auch ehrliches Gesicht des kommunalen Kinos Saarbrücken zeigen. Da das Filmhaus als kommunales Kino durch die Stadt finanziert wird, muss natürlich so viel Geld wie möglich gespart werden.
Gestaltende Elemente treten dezent in den Hintergrund, um dem Wesentlichen wie Filmplakaten, Projektion, Licht und Fantasie eine Bühne zu bieten. Die Gestaltung geht sparsam mit Farben um, dient der Übersichtlichkeit und informiert – »Design follows function«[2].
Hausschrift wird die Courier, eine nichtproportionale, serifenbetonte Font. Sie eignet sich ideal für Tabellen und Übersichten. Sie fügt sich zum einen im bürokratischen Kontext ein, strahlt zum andern aber auch einen Independent-Underground-Charme aus und wirkt analog und handgemacht.
So erlangt das Filmhaus ein Konzept, welches dessen Identität einrahmt und eine ansprechende Gestaltung die dem kommunalen Kino gleichzeitig Geld spart.
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1 Bernbach, Bill: 1911-1982, Amerikanischer Creative Director
2 Horatio Greenough
Abb. oben:
Austellung der Umsetzungen
Abb. unten:
Programmheft
Eintrittkarten
Popcorntüten
Umsetzung Logo