Hinz, Barbara: < w t f > What’s the feeling?
Maksimovic, Ivica (Prof.) Kommunikationsdesign Diplom 2017 SS
Kommunikation begegnet einem ständig und überall. Sie basiert auf inhaltlichen, verbalen sowie nonverbalen Komponenten, die einen zwischenmenschlichen Austausch reichhaltig machen. Das Äußern von emotionalen Reaktionen spielt in einer realen Unterhaltung eine wichtige Rolle und hilft den Protagonisten ihre Botschaften auf inhaltlicher, als auch auf emotionaler Ebene zu transportieren. Häufig vermittelt nonverbale Kommunikation, bestehend aus Mimik, Gestik, Körperhaltung und Tonlage dem Gegenüber einen reicheren emotionalen Inhalt als etwa das geschriebene Wort.
Was aber, wenn aufgrund von räumlicher Distanz diese nonverbale Komponente wegfällt, wie etwa in der digitalen Kommunikation? Um diese Grenzen des ganzheitlichen Austausches zu überwinden, wurden Emoji eingeführt. Diese, ursprünglich aus Japan stammenden, kleinen gefühlsgeladenen Gesichter und Piktogramme, tauchen im digitalen Schriftverkehr immer wieder zwischen Satzfetzen auf, um dem Geschriebenen ein bestimmtes Gefühl oder eine Stimmung anzuhängen. Zuweilen werden sogar ganze Worte durch Emoji ersetzt. In den verschiedenen sozialen Netzwerken überfluten sie mittlerweile die Kommentar- und Statusmeldungen.
Doch reicht diese Bandbreite an Gesichtern und Pictogrammen tatsächlich aus, um jedermanns Gefühlslage zu kommunizieren?
Während meiner Recherche viel mir auf, dass es für mich und für viele andere, die sich täglich im kreativen Schaffensprozess befinden, nur bedingt möglich ist, typische Emotionen, Handlungen und Stimmungen während eines kreativen Prozesses bildlich darzustellen und durch eine einfache, visuelle Form mit anderen zu teilen. Daher entwickelte ich im Rahmen meiner Diplomarbeit eine neue Form und Serie ideografischer Emoji. Diese beinhaltet thematisch die Phasen, Zustände und Emotionen kreativ tätiger Menschen währendi hres Schaffensprozesses: Die < w t f > What’ s the feeling? - Serie.
Grafisch bilden sich die < w t f > Emoji aus verschiedenen, vertikal ausgerichteten Grundformen, die ihren Ursprung in Schrift- und Satzzeichen der lateinischen Schrift haben. Dabei orientiert sich die senkrechte Anordnung der Elemente am vertikalen Smartphoneverhalten, bei dem ein Verlauf von oben nach unten angeordnet ist.
Durch bestimmte wiederkehrende Kombinationsfolgen der einzelnen Emoji lassen sich Bedeutungsmuster ableiten, wodurch thematisch ähnliche Gefühle und Handlungen leichter zu erkennen sind. Titelgebend für jedes Ideogramm ist je ein, aus dem Englischen abgeleitetes, Akronym, was als Emotions-Tag in der digitalen Schriftkommunikation häufig verwendet wird, um Gefühle oder Handlungen in Kurzform auszudrücken. Diese Emotions-Tags sind inhaltsweisend und helfen bei der Interpretation der Ideogramme.
Der erste Schritt in die Digitalität der Serie erfolgte über den Messanger Telegramm. Hier können dieverschiedenen Emoji durch ein Bausteinkastenprinzip zusammengestellt, versendet und somit persönliche Kreativ-Emotionen geteilt werden.
Link: http://t.me/addstickers/WhatsTheFeeling
Abb.: