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Riedel, Saskia: Kunst und Wahrnehmung im musealen Raum

Die App "ARCS AUDIO" - und die Medthode des dialogischen Sehens


Winzen, Matthias (Prof. Dr.)    M.A. Kuratieren/Ausstellungswesen    Master  2017 SS  

 

In  diesem  Bericht  geht  es  um  die  Ausarbeitung  einer  kuratorischen  Kunstvermittlung  im  Museum LA8 für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-­Baden. Ich werde hier die Methode des dialogischen Sehens vorstellen. Sie beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Kunst  im  musealen  Raum.  Grundsätzlich  umfasst  sie  zwei  unterschiedliche  Ebenen.  Zum  einen  die  unmittelbare  Ebene  eines  Dialogs  vor  einem  Kunstwerk  und  zum  anderen  die Ebene  des  vermittelten  Dialogs  durch  das  Hören  von  Gesprächen  über  ein  Bild.  Die  Idee  beinhaltet  den  Wunsch,  Menschen  im  Museum  zum  längeren  Verweilen  vor  Bildern  zu motivieren.  Darüber  hinaus  will  ich  erreichen,  dass  der  Besucher  hinterfragt,  was  er  sieht  und es auf seine eigene Lebenswelt bezieht. Im gedanklichen Dialog mit den Bildern sollen die Betrachter der Kunstwerke ein Handwerkszeug erlernen, das sie dazu befähigt, anderen Bildern  mit  dieser  Methode  zu  begegnen.  Anschließend  erarbeitete  ich  ein  Vermittlungskonzept  in  Form  der  App  „ARCS  AUDIO“  und  setzte  diese  in  der  Ausstellung „Natur und Kulisse – Vornehme Parallelgesellschaften im 19. Jahrhundert“ im Museum LA8 um.

 

Die  Grundlage  der  Idee  und  der  Methode  war  die  Beschäftigung  mit  der  Kunstphilosophie  um  Umberto  Eco  und  John  Dewey.  Hierfür  konzentrierte  ich  mich hauptsächlich  auf  Umberto  Ecos   „Das  offene  Kunstwerk“  und  John  Deweys  „Kunst  und  Erfahrung“.  Dabei  dreht  sich  Umberto  Ecos  Theorie  darum,  wie  die  Offenheit  von Kunstwerken  eine  mentale  Aktivierung  des  Betrachters  erreichen  kann.  Während  John  Dewey  insbesondere  die  Erfahrung  bespricht,  welche  durch  die  Kunst  ausgelöst  wird.  In Kombination  bilden  sie  den  theoretischen  Unterbau  für  die  Erörterung  der  Methode  des  dialogischen  Sehens.  Dabei  untersuche  ich  die  Texte  mit  der  Fragestellung,  warum  die bewusste  Wahrnehmung  eines  offenen  Kunstwerks  eine  bestimmte  Erfahrung  auslösen  kann und wie diese zur Reflexion und Erweiterung des Horizonts führt. 





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