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Wünsch, Veronika: In my room.


Winter, Georg (Prof.)    Freie Kunst    Bachelor  2017 SS  

 

Die Arbeit In my room. setzt sich das Ziel, scheinbare Gegensätze – auf formaler wie inhaltlicher Ebene – aufeinander treffen zu lassen und zu etwas Neuem zu verbinden. Technisch gesehen verbindet sie die graphischen und zweidimensionalen Medien Zeichnung und Schrift - häufg geprägt durch Stilmitel des Comics – mit den Mitteln und Möglichkeiten der Rauminstallation.

Eine cartoonhaft narrative Ebene trifft gemeinsam mit reinen Texten und Zeichnungen auf die Ebene einer eher intuitiv wahrnehmbaren, durch Eingriffe in den Raum nonverbal ästhetisch vermittelten Stimmung und erahnbarer Gefühlsinhalte. Die Ebene der Rauminstallation wird so von der durch das Comic geprägten graphischen Ebene überschrieben. Das Comic, die Zeichnungen und Schriften selbst, werden auf den Raum ausgedehnt und somit für den Rezipienten begehbar.

Auch inhaltlich ist die Arbeit von Gegensätzen geprägt: Zentrales Thema der Arbeit ist der mit der persönlichen Geschichte der Künstlerin stark verwobene Raum selbst, der jahrelang als Abstellkammer – insbesondere als Lager für zahlreiche persönliche Erinnerungsstücke – diente. Die Arbeit versteht sich als persönliche Annäherung an verdrängte Teile der eigenen Vergangenheit sowie als Versuch, diese Erkenntnisse für ein Publikum zugänglich zu machen. Eine intime Gedankenwelt wird hier – etwa durch das Verwenden gesammelter Tagebucheinträge, und ihre teilweise Übertragung, zum Teil in überdimensionaler Größe, auf die Raumwände – der Öfentlichkeit preisgegeben. Die Nähe des Raumes zur eigenen Wohnung der Künstlerin, lediglich durch ein Treppenhaus sowie zwei Eingangstüren abgetrennt, legt eine erste Vermutung auf die symbolische Bedeutung des Raums als abgespaltenen Teil der eigenen Persönlichkeit nahe. So ist die Entscheidung für diesen speziellen Raum letztendlich essentieller Teil des Konzepts.

 

Alle Bilder fotografiert von Catherina Rupp www.catherine-fotografie.de





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