Eine Reflexion im klassischen Sinne, also inbegriffen der Fragen: „Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?“ findet, wenn man textimmanent deutet, nicht statt. Vielmehr begegnet Narziss im See (im spiegelnden Medi­um) jemand anderem und verliebt sich in sein „Gegenüber“. Später muss er feststellen, dass er ihn nicht erreichen, sich nicht mit diesem vereinen kann.

Narziss bemerkt danach, dass dieser im See er selbst ist und geht daraufhin über diesen Schmerz zugrunde. Der Narziss von sich selbst eingenommen (betäubt), verliebt, im Rausch.

Sozusagen in einem sich selbst eingeschlossenen System.

Aber wie sähen die Bilder aus, wenn der Narziss nun doch könnte, wenn er an diesem See nicht bestraft würde, wenn der Narziss nicht narkotisiert wäre?

Ich erzähle die Geschichte anders, zeige die Bilder, die wären, wenn.