Es gibt Arbeiten, die entstehen ohne dass sie vorher geplant worden sind. Diese Unabsichtlichkeit stand auch am Anfang meines „Herzprojektes“. Immer wieder habe ich auf der Straße Formen von Herzen gefunden. Dabei wusste ich nie, habe ich sie entdeckt oder sind sie mir ins Auge gesprungen. Die meisten Herzen, die ich fotografierte waren auf dem Boden bzw. in irgendeiner Form unter mir. Zufällig entstanden, zerbrechlich und durch kleinste Bewegungen von Fußgängern oder Autos veränderbar. Mittlerweile habe ich eine regelrechte Herzkollektion, manchmal an der Grenze zum Kitsch.

Ich wollte meine Fotos nicht in der „klassischen Form“ einer Ausstellung zeigen. Damit hätte ich mich von meiner ursprünglichen Intention entfernt. Es ging mir um das einzelne Bild, weniger um die Beziehungen der Bilder zueinander. Und es ging mir um die jeweils neue Entdeckung des Symbols, der Form, der Farbe und des Ausdrucks. Um das Gefühl des Findens zu verstärken, koppelte ich an die Bilder ab und zu Klänge des Erstaunens.

Wichtig war mir: Niemand sollte zu meinem Projekt kommen. Es sollte für einen bestimmten Zeitraum „einfach“ nur da sein, wie auch die Herzen „einfach“ nur da waren. Der Gedanke war naheliegend, die „Herzen“ in die Fußgängerzone und somit in den Alltag zu projizieren. Fußgängerzonen sind Orte der Kommunikation. Um diese Verbindung herzustellen gab es ergänzend zu meiner Installation eine Straßenzeitung, die „Herzrevue“.