picture by hand manuelle Bildbearbeitung
Werner, Ralf (Prof.)
Freie Kunst, Kommunikationsdesign, Kunsterziehung, Media Art and Design, Produktdesign
Atelierprojekt kurz (8 ECTS)
Beginn: 10.04.18
Ende: 17.07.18

Di
14:00 - 17:00





14-tägig
OrtGrundlagenatelier
LeistungskontrolleVorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen
Erreichbare Creditpoints8

In diesem Atelierprojekt arbeiten wir mit fotografischen Bildern. Dem Medium der (analogen) Fotografie liegt traditionell die Behauptung einer wahrheitsgetreuen Abbildung der Realität zugrunde, wenngleich Fotografen seit jeher ihre Bilder manipuliert haben: Das fängt schon bei der Wahl des Bildauschnittes an, geht über die photochemische Bearbeitung im Labor bis zur Montage oder Retusche des fertigen Bildes. Die digitale Fotografie hat nun die Möglichkeiten der Bildmanipulation beinahe ins Unendliche erweitert: Manche Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung simulieren traditionelle, analoge Fotografie- oder Labortechniken, andere hingegen sind davon völlig losgelöst und zielen auf eine vollständige Neuschöpfung von (virtuellen) Bildrealitäten. Auf diese Weise ermöglichen Softwares zur Bildbearbeitung Eingriffe in die Bildwirklichkeit, die für einen Betrachter in ihrer Entstehungsweise kaum noch nachzuvollziehen oder überhaupt nicht mehr erkennbar sind.

In diesem Atelierprojekt werden wir den entgegengesetzten Weg einschlagen: Wir erproben und entwickeln Methoden der manuellen Bildbearbeitung, die die Spuren dieser Manipulationen ganz offen zu erkennen geben. Fotografische Bilder sind, sobald sie an einen Träger gebunden sind, immer auch „Material“, und mit diesem Material wollen wir umgehen. „picture by hand“ lässt sich so als Aufforderung verstehen, fotografisches Material direkt und mit den eigenen Händen umzuformen.(to picture = beschreiben, abbilden, darstellen)

Unsere manuellen Eingriffe in das Bildmaterial legen sich wie ein „Filter“ über die ursprüngliche Bildinformation. Gezielte Interventionen können diese übersteigern oder aber völlig revidieren. Bildpartien können mit Strukturen überlagert oder ausradiert werden. Durch Schneiden, Knicken, Flechten oder Schleifen wird dem Bildträger Sichtbarkeit und Bedeutung verliehen, und eine Realität „hinter“ den Bildern kann zum Vorschein kommen.

Dieses Projektangebot bietet großen experimentellen Freiraum und richtet sich an Studierende mit ausgeprägtem Interesse an einer freien künstlerischen Forschung. Von Vorteil (aber nicht Voraussetzung) ist eine Bildersammlung, die als Ausgangsmaterial dienen kann. Mögliche Techniken und Werkzeuge: Stifte, Radierer, Fotokamera, Messer, Schleifpapier, Klebefolie, Lösungsmittel, Bindemittel, etc.


Anmeldeverfahren
Anmeldefrist bei der ersten Sitzung
Teilnahmebeschraenkung max. Anzahl Teilnehmer: 15