Der Mensch lernte in der Zeit der frühen Hochkulturen, der verwirrenden Vielfalt der Dinge, Bewegungen und Ereignisse, Systeme der Orientierung und der Maße gegenüber zu stellen, zunächst als Hilfsmengen in Zahlen und später dann als abstraktere Maßstäbe, Skalen und Normen. Maßsysteme von Raum, Zeit, Tönen, Mengen etc. sind unserer Wahrnehmung schon soweit eingeschrieben und kulturell kanonisiert, dass uns der Umgang mit Ihnen oft gar nicht mehr bewusst ist. Das Seminar soll sich dem ‚Maß der Dinge’ praktisch und theoretisch nähern: im empirischen Ermitteln subjektiver Maßnahmen und Maßgaben, im vergleichenden Messen und Mitteln, im Überprüfen von Maßstäben und im Ermessen des Angemessen, decorum. Ein Seminar um das Maß der Dinge. Untersucht – praktisch und begrifflich – wird das Maß als ästhetische, geschichtliche, soziale, kulturelle, technische, wirtschaftliche Größe.