Künstler experimentieren durch Umkehrung. Das alltäglich Banale wird im Kunstwerk zum Besonderen. Das Konstruktive ergibt sich oft aus dem Destruktiven. Und Zwecklosigkeit bedeutet in der Kunst nicht Sinnlosigkeit. Die Künstler der Romantik benutzten vor 200 Jahren zerfallene, militärisch überholte Befestigungsanlagen als Fixpunkte ihrer neuartigen Landschafts- und Geschichtsdeutung und erfanden in der Ruine eine gelenkige Metapher, um die Vergangenheit für die Zukunft zu nutzen.

Heute hinterfragen Künstler die üblichen Veranstaltungsformen, zum Beispiel das Event als durchgeplante Explosion guter Laune und Vorformulierung kollektiver Zustimmung. Eine künstlerische Aktion oder Ausstellung dagegen spricht den Betrachter nicht als Konsumenten, sondern als mitdenkendes Gegenüber an.

Das theoretisch-praktische Projekt befasst sich mit Event, Festival, Biennale und anderen Formen öffentlicher Veranstaltungen. Insbesondere und praktisch geht es um künstlerische Möglichkeiten und Strategien im Rahmen solcher Veranstaltungen.

Erste Sitzung 31.10.2016, 18 Uhr, Handwerkergasse Völklingen