Menzel, Arne (Lehrbeuaftragter) | Wagner, Hartmut (Prof. Dr.) | Winter, Georg (Prof.)
Freie Kunst, Kommunikationsdesign, Kunsterziehung, Master Kulturmanagement–Kooperationsstudiengang mit htw saar und HfM Saar, Master Kuratieren/Ausstellungswesen, Master Museumspädagogik, Master Netzkultur/Designtheorie, Master Public Art/Public Design, Media Art and Design, Medieninformatik–Kooperationsstudiengang mit der UdS, Produktdesign
_ Theorie (Seminar, Vorlesung) (deprecated)
Beginn: 28.10.15
Ende: 12.02.16


Mi
16:00 - 18:00




wöchentlich
OrtAula
Leistungskontrollemündliche Prüfung, Referat/Hausarbeit/Klausur
Erreichbare Creditpoints4,7,8

Flüchtlinge aus dem Nahen Osten oder aus Afrika, ein ertrunkener syrischer Junge an der türkischen Riviera, brennende Flüchtlingsheime, ausländerfeindlicher Mob, ein „Je suis Charlie“- Button -heute; die brennenden Türme vom 11. September, die Benetton-Werbung der 80iger, ein nacktes vietnamesisches Mädchen, das schreiend vor Angst auf einer Straße rennt, Willy Brandt, der vor dem Mahnmal des Warschauer Ghetto-Aufstandes kniet, -gestern: Unser Gedächtnis stellt jedem Ereignis das passende Bild zur Seite. Doch das Bild ist nicht der unbezweifelbare Garant vergangener Wirklichkeit, für das wir es halten. Bilder und Fotos entfalten ihre eigene Dynamik. Die Medienkompetenz der Betrachter bedarf im Rahmen einer "visuellen" Zeitgeschichte einer ästhetischen Aufklärung wie einer kritischen Sicht des Bilderreservoirs. Liegt die Macht der Bilder darin, dass sich niemand ihren Kommunikationsangeboten entziehen? Gerade die scheinbare Authentizität des bildlich Dargestellten und visuell Wahrnehmbaren lässt den Betrachter auf den ersten Blick eine Deutlichkeit oder Eindeutigkeit annehmen, die auf den zweiten Blick Rätsel aufgibt. Häufig erweisen sich öffentliche Darstellung, Betrachtung und Deutung des Dargestellten als komplexer intersubjektiver Vorgang und nicht als ein einfach vor unseren Augen liegendes Ereignis. Deshalb ist daneben immer auch die Frage zu stellen: Was muss man zeigen? Was darf man zeigen? Wir werden die folgenden Themen unter Einsatz aller avancierten Medien behandeln.

 

1. Einführung: Die Macht der Bilder oder die Bilder der Macht

2. Eine kurze Bildgeschichte der Menschheit

3. Bilderverbot: Vom byzantinischen Bilderstreit zu Charlie Hebdo

4. Der normative Blick: Die Bilder als Gegenstände ästhetischer, ethischer und rechtlicher Urteile: Von Caravaggio bis zur Ausstellung ‚Körperwelten‘

5.Die Grenzen visueller Kommunikation: Benetton-Werbung, Politsatire, 09/11-Endlosschleifen

6. Verbotene Räume, Kunstfreiheit und Kunstzerstörung: Die Zwischenwelten der Bilderproduktion

7. Digitaler Imperialismus und die Enteignung des Selbst im Internet

8. Ausblick: Bilder, Menschenwürde, Demokratie

 

Hausarbeiten können zum Scheinerwerb (4 oder 7/8 ECTS) vorgelegt werden. Die Lehrveranstaltung ist für Studierende der Kunst, des Design, von Media Art & Design und Kunsterziehung unverzichtbar.

 

Daneben ist eine Exkursion geplant. Termin wird Anfang Dezember sein.

 

Termin:

Beginn der Lehrveranstaltung: Mittwoch, 28. Oktober 2015, 16 Uhr, AULA

 


Anmeldeverfahren Aushang
Anmeldefrist bei der ersten Sitzung
Teilnahmebeschraenkung keine