Malerei und Material

Im zweidimensionalen Tafelbild ist Farbe in gegenständliche Raumdarstellungen eingebunden, oder sie entfaltet im ungegenständlichen Bild eine formbezogene Eigenräumlichkeit. Ein kurzer Überblick über die bisherige Erweiterung der Malerei aus dem illusionistischen Raum des Tafelbildes gibt den Ausgangspunkt für unsere Fragestellung. Wie kann Farbe eine reale Dreidimensionalität außerhalb des Bildes erzeugen? Und wie wird dadurch die Wahrnehmung des Betrachters verändert?
Räumlichkeit wird dabei im doppelten Sinn als kompaktes Volumen wie als Behältnis begriffen. Dazu untersuchen wir zum einen Aspekte der Verkörperung von Farbe als Materie wie auch in Objekten, zum anderen die Beziehung zwischen Farbe und gegebenem Raum im Sinne ortsspezifischer Arbeiten.
Die praktische Arbeit umfasst koloristische Experimente und Beobachtungen zur Entstehung und Wirkung einzelner Farbtöne und Farbkonstellationen sowie die Einbeziehung bereits vorhandener Farbflächen in Material und Umraum, und den Umgang mit nicht konventionellen Farbträgern und Formaten. Hierzu sind mitgebrachte Materialien willkommen.