Kann man mit Hilfe fotografischer Archive die von ihnen archivierte Zeit rekonstruieren? Oder bieten sie einem nur das Material zur Konstruktion einer vermeintlichen Vergangenheit?

Im Mittelpunkt von DAS ARCHIV steht die künstlerische Auseinandersetzung mit den Fotoarchiven der Zeitschrift 'Schacht und Heim' und des Unternehmens RAG, welche beide die für das Saarland so prägende Bergbau-Vergangenheit in Bildern zeigen.

Wir wollen das Archiv dabei nicht als etwas betrachten, was nach einem Ende bleibt, sondern als etwas, was an einem Anfang steht. Ziel ist, die Fotografien nicht nur zum Sprechen zu bringen, sondern die Bilder einer vergangenen Zeit in das Material für eine noch zu konstruierende Zukunft zu verwandeln und so die Erinnerung an eine Vergangenheit zu erzeugen, die vielleicht nie Gegenwart war. Jeder der Teilnehmenden soll im Laufe des Projektes einen eigenen Weg im künstlerischen Umgang mit dem Material finden, egal ob der Fokus dann auf einzelnen Bildern, riesigen Bildgruppen oder gar den Lücken in den Archiven liegt. Das fotografische Ausgangsmaterial soll dabei nicht etwa zwangsläufig die Arbeitsweisen vorgeben, eine maximale Interdisziplinarität ist ausdrücklich gewünscht. Übersetzungen in Bild, Schrift und Bewegung sind hierbei genauso denkbar wie auditive Ableitungen oder Übertragungen in interaktive Formate.

Das Projekt umfasst neben den Seminarterminen eine anschließende Ausstellung der Ergebnisse in der Galerie der HBKsaar zum Semesterende (Eröffnung am 28.06.17) sowie eine Einbindung der entstandenen Arbeiten in die Ausstellung ‘Schacht und Heim’ im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen im Winter 2017 / Frühjahr 2018.

Termine:

20.04. (Beginn) , 04.05., 18.05., 01.06., 15.06., 23.06. (Ausstellungsaufbau), 13.07. (Nachbesprechung)