Überblick Kunstgeschichte Verwandlungen, Metamorphosen, Prozesse
Winzen, Matthias (Prof. Dr.)
Freie Kunst, Kommunikationsdesign, Kunsterziehung, Master Freie Kunst, Master Kuratieren/Ausstellungswesen, Master Museumspädagogik, Media Art and Design, Produktdesign
Theorie (Seminar, Vorlesung) (4 ECTS), Theorie (Seminar, Vorlesung) (8 ECTS)
Beginn: 25.10.17
Ende: 31.01.18


Mi
14:00 - 16:00




wöchentlich
OrtSeminarraum I
LeistungskontrolleReferat/Hausarbeit/Klausur
Erreichbare Creditpoints4/8

In der Kunst verwandeln sich seit der Antike Menschen in Tiere oder Tiere in Menschen – bis heute. In Gemälden kann Alltägliches plötzlich heilig werden. Seit den 1960er Jahren lösen sich feste Produkte künstlerisch in Prozesse auf. Die Fluxus-Bewegung trägt das Fließende in ihrem Namen. Das künstlerische Bild selbst ist immer eine Verwandlung: Material wie Leinwand und Farbe wird zu Sinn und Bedeutung, reale Flächigkeit erscheint als Tiefenraum.

Das eine wird zu etwas anderem: Bleistiftspuren auf Papier werden zu einem Bild, Gips und Draht zu einer Figur, bloßes Material wird zu Bedeutung. „Kunst machen“ besteht aus Übergängen. Was abwesend war, ist nun anwesend: Sinn, ein Entwurf, eine Infragestellung. Was sich künstlerisch oder gestalterisch formuliert (= zu einer Form wird), ist Ergebnis einer Metamorphose. Ein flaches Brett und etwas Farbe aus der Tube, vorher Materialien ohne Zusammenhang, fügen sich nachher zu einem Tiefenraum, einer gemalten Landschaft oder einem Einblick in ein Zimmer. Jede Formfindung ist eine Transformation.

Ab wann ist etwas nicht mehr Alltag, sondern Kunst? Genügt es, einen Rahmen um etwas zu machen? Oder etwas aus seinem ursprünglichen Kontext zu nehmen und in einen anderen Kontext zu stellen? Viele Kunstwerke handeln selbst davon, ab wann etwas nicht mehr bloße Realität, sondern Kunst ist. Anders als bei der zoologischen Metamorphose (von der Kaulquappe zum Frosch) steht bei der künstlerischen Metamorphose das Ergebnis nicht von Anfang an fest. Der künstlerische Prozess ist offen.

Im Seminar werden Werke aus der Kunstgeschichte und der aktuellen Kunst besprochen, die von Metamorphosen handeln: Übergänge, Transformationen, Gestaltwechsel, vermenschlichte Gegenstände, verdinglichte Menschen, Kippfiguren, Mischwesen. Zu den Gemälden, Skulpturen und Installationen folgender Künstler können Referate übernommen werden: Francisco de Goya, Honoré Daumier, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Marcel Duchamp, René Magritte, Pablo Picasso, Luise Bourgeois, Andy Warhol, Joseph Beuys, Eva Hesse, Laurence Weiner, Paul Thek, Cindy Sherman, Thomas Schütte, Martin Kippenberger u.v.a.m.

Das Seminar folgt dem Thema der Übergänge, Transformationen und Metamorphosen durch die Jahrhunderte und bietet damit einen Überblick über die Kunstgeschichte. Es ist als kunstwissenschaftliche Einführung für Studierende der ersten Semester geeignet.


Anmeldeverfahren per E-Mail: m.winzen@hbksaar.de
Anmeldefrist bei der ersten Sitzung
Teilnahmebeschraenkung max. Anzahl Teilnehmer: 15