Sichtweite 0 km

Sichtweite 0 km

Eröffnung: Freitag, 28. November 2014, 19 Uhr

Laufzeit: 29. November bis 6. Dezember 2014

 

Mit Werken von Ahmet Karabulak, Tayfun Akdemir, Bari? Eviz, Necmettin Tarkan, Véronique Verdet, Paulette Penje, Simon Hitziger, Leslie Huppert

Kuratiert von Saliha Yavuz und Mert Akbal

 

Vier kurdische und türkische Künstler aus den süd- und ostanatolischen Städten Batman und Mersin treffen auf vier deutsche und französische Künstler aus der Grenzregion Saar. Auf vielfache Weise und mit unterschiedlichen Medien wie Malerei, Video, Performance und Plastik wird das Thema der Grenze bzw. Grenzüberschreitung thematisiert. Workshop und Ausstellung „Sichtweite 0 km“ knüpfen innerhalb des Galerieprogramms an die Serie internationaler Austauschprojekte an.

In diesem Projekt werden drei Institutionen ihre Kooperation in der Galerie der HBKsaar fortsetzen: Der Batman Kultur- und Kunst-Verein, das Mersin Künstler-Kollektiv und das Saarbrücker Experimental Media Lab arbeiteten bereits im vergangenen Jahr im Rahmen des TANDEM Cultural Managers Exchange Program zusammen.

Inhaltlich knüpft das Projekt an einige auffällige Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden ostanatolischen Städte Mersin und Batman zu den Städten Völklingen und Saarbrücken an. Mersin ist eine der größten Hafenstädte der Türkei mit einem wachsenden  Anteil von Migranten. Diese kommen sowohl aus den kurdischen Gebieten der Türkei als auch neuerdings aus Syrien. Wegen des syrischen Bürgerkriegs befinden sich derzeit schätzungsweise über eine Million Flüchtlinge in der Türkei. Batman hingegen ist eine Stadt, die erst in den 1950er Jahren gegründet wurde, um die damals dort neu entdeckten Ölvorkommen zu fördern. Die auf der Ölförderung basierende Wirtschaft zeigt Ähnlichkeiten mit der lange auf Kohlenabbau gegründeten Saarwirtschaft und somit auch mit dem postindustriellen Zustand von Völklingen.

Der Titel „Sichtweite 0 km“ besagt, dass an einer Staatsgrenze der weite, freie Blick abrupt endet, dass hier Territorien aneinanderstoßen, dass konkrete und aktuelle Konflikte immer eine Nahsicht erzwingen zu scheinen, - aber gerade deshalb Weitsicht und Dialoge über Territorien und Epochen hinweg umso wichtiger sind. Und so gehört zu den Hintergründen dieses Projektes auch eine historische Spiegelung. So wie die Ölwirtschaft das Geschehen entlang der syrisch-türkischen Grenze zusätzlich verkompliziert, gab der Kampf um Kohle und Stahl vor 100 Jahren den Schlachten des Ersten Weltkriegs zwischen Franzosen und Deutschen im lothringisch-saarländischen Grenzland ihre besondere Härte.

 

Partner und Förderer:

TANDEM Cultural Managers Exchange Program, ein Projekt der Mercator Stiftung; MitOst e.V.; European Cultural Foundation und Anadolu Kultur

 

Mit freundlicher Unterstützung von Saartoto - Saarland-Sporttoto GmbH

Avec le soutien de la DRAC Lorraine

 

verantwortlich: Prof. Dr. Matthias Winzen

wiss. Mitarbeit: Paulette Penje, Peter Strickmann

Plakat Einladung
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