Ouagadougou!

- soit dit en passant / nebenbei bemerkt -

2. November bis 10. Dezember 2011

 

Die Ausstellung präsentiert die Ergebnisse eines künstlerischen Projektes mit vielen Beteiligten. Im Zentrum stehen Arbeiten von vier Künstlern aus Burkina Faso und vierzehn Künstler/innen aus Saarbrücken und Berlin. Moussa Sawadogo, Issiaka Savadogo, Hyacinthe Ouattara und Boureima Ouédraogo sind als Gäste der HBKsaar im September 2011 für vier Wochen in Saarbrücken und Völklingen und arbeiten während ihrer Residency mit jungen Künstlern/innen aus Saarbrücken zusammen. Für die HBKsaar wird der Aufenthalt betreut von Jan Engels und Katharina Ritter.

 

Ausgehend von der Kunst und dem gemeinsamen Arbeiten wurde in dem vielseitigen Künstleraustausch zwischen Saarbrücken, Ouagadougou und Berlin die produktive Spannung zwischen Eigenem und Fremden oder Fremden im Eigenen untersucht. Immer wieder wurde in gemeinsamer künstlerischer Praxis bei den konkreten, vortheoretischen Fragen angefangen, um ohne die Umwege, Absicherungen und Ausflüchte des approbierten postkolonialen Diskurses diesseits des Gutgemeinten das Gutgemachte zu praktizieren.

 

„Ouagadougou! - soit dit en passant / nebenbei bemerkt -": Das Wesentliche wird oft nebenbei ausgedrückt, etwa in der Art, wie jemand den Kopf beim Zuhören hält, wie jemand einen Raum betritt oder wie ein scheinbar zufälliger Nebensatz oft die eigentliche Aussage enthält. Das Wie von Kommunikation, der bewusste oder unbewusste Stil der Inszenierungen unseres Alltags – das sind zentrale Themen der heutigen Kunst. Das Projekt „Ouagadougou! - soit dit en passant / nebenbei bemerkt -" hinterfragt scheinbar Selbstverständliches und betrachtet Selbst- und Fremdwahrnehmung genauer. Gesehenes wird schnell mit Bekanntem und Halbwissen abgeglichen, es wird identifiziert und Zusammenhänge werden konstruiert. Genaueres Betrachten dagegen führt oft zu Irritation und Nachdenklichkeit. Diese Verunsicherung trägt dazu bei, den eigenen Standpunkt zu hinterfragen. Im kulturellen Austausch mit Afrika betrachten alle Beteiligten das nahe Fremde, die eigene aktuelle Kunst, anders. Was ist das Selbstverständnis des Künstlers – in Europa, in Afrika? Wie und warum unterscheiden sich unsere Vorstellungen?

 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Moussa Sawadogo, Issiaka Savadogo, Hyacinthe Ouattara, Boureima Ouédraogo, Caroline Streck, Katharina Sossong, Jochen Follmar, Natalie Brück, Frederic Ehlers, Daniela Nadolleck, Matthias Wermke, Elisabeth Matthewes, Katharina Jungen, Merlin Ortner, Janne Kummer, Shira Wachsmann, Else Gabriel, Dirk Peuker.

 

Die Ausstellung wird im Anschluss an die Präsentation in Saarbrücken in Berlin Weißensee, KUNSTHALLE am Hamburger Platz, gezeigt.

 

Zum Gesamtprojekt erscheint ein Katalog.

  

verantwortlich: Prof. Dr. Matthias Winzen

wissenschaftliche Mitarbeit: Mirjam Bayerdörfer, Katharina Ritter

 

Eröffnung: Freitag, 21. Oktober 2011, 19 Uhr

Laufzeit: 2. November bis 10. Dezember 2011