Wir untersuchen Strategien der Destruktion in der zeitgenössischen Kunst und analysieren, wie und ab wann das Zerstören in einen konstruktiven Neubeginn umschlägt. Seit der Renaissance zählen die Wiederentdeckung und die Neubewertung alter Ideen oder Gegenstände zu den fruchtbarsten Kulturtechniken. Immer wieder haben Künstler Endzeitstimmungen, nutzlose Ruinen oder geistige Sackgassen umgedeutet und völlig Neues erschaffen.

Das Zerschlagen, Zerschneiden, Zerdrücken, Zermatschen bereitet auch ganz konkret einen archaischen, kindlichen Spaß. Welche Gesten der Zerstörung wirken sich in der künstlerische Praxis inspirierend aus? Welcher destruktiver Vorgang stellt sich als humorvoll erschütternd, poetisch befreiend oder heilsam überwindend heraus?

Diese Theorie/Praxis-Veranstaltung schließt die gleichnamige Veranstaltung im Wintersemester 2017/18 an. Die bisher erarbeiteten Ansätze werden weiter vertieft und in der Seminargruppe diskutiert. Die gemeinsame Arbeit mündet unter anderem Anfang Juni in eine Ausstellung in der Hochschulgalerie der HBKsaar.

Das Praxisseminar ist sowohl künstlerisch-praktisch als auch theoretisch angelegt. Es können Leistungen im einen oder anderen Bereich erbracht werden. Auch Neueinsteiger können an dem Seminar teilnehmen. Sie sollten sich dafür ein konkretes Referatthema überlegen (vorab mit m.winzen@hbksaar.de abstimmen) oder eine bereits einigermaßen fortgeschrittene künstlerische Arbeit zum Thema „kaputt“ mit einbringen.

Alle Teilnehmer sind aufgefordert, zur ersten Sitzung einen konkreten Gegenstand zum Thema Zerstörung/Neuzusammensetzung (eigenes Kunstwerk, Alltagsfund, persönliches Erinnerungsstück ….) mitzubringen.